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07.09.2015 | 06:02 | Energiespeicher 

Niedersachsens Umweltminister will saubere Reservekraftwerke

Hannover - Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel fordert bei der Auswahl der deutschen Reservekraftwerke eine Bevorzugung von klima- und umweltfreundlichen Wasserkraftwerken.

Wasserkraft
(c) proplanta
«Bei der Auswahl durch die Bundesnetzagentur fallen leider die Pumpspeicherkraftwerke immer hinten runter», sagte der Grünen-Politiker der dpa in Hannover.

Stattdessen kämen in Deutschland in Reservezeiten nur klimaschädliche Kohlekraftwerke zum Einsatz, wenn etwa wegen Sturm, Trockenheit und Hitze Atomkraftwerke zwischenzeitlich ihre Leistung drosseln oder ganz vom Netz gehen müssten. Nach einem Bericht der Bundesnetzagentur wurden im vergangenen Winter Reservekraftwerke mit einem Bedarf von 3.091 Megawatt angefordert.

Nach der Ansicht von Wenzel, würde eine kleine Änderung im Energiewirtschaftsgesetz genügen, um die saubere Wasserkraft bei Maßnahmen zur Sicherung der Stromversorgung zu priorisieren. Seine Initiative versteht Wenzel als Vorschlag. Sollte der Bund ihn aber nicht aufgreifen, wäre der Bundesrat die Alternative. «Das wird nicht nur Begeisterung auslösen. Etwa bei den Unternehmen, die lieber ihre Braunkohlekraftwerke auf dem Markt sehen», betonte Wenzel.

Uralt und sauber: Die Wasserkraft in Deutschland



Schon lange vor der Industrialisierung haben sich die Menschen die immense Energie von Wasser zunutze gemacht. Mittels Rädern wurden zunächst Mühlen angetrieben, später folgten Säge- und Hammerwerke.

Weltweit hat sich die Nutzung von Wasserkraft längst durchgesetzt: 16 Prozent des genutzten Stroms werden mit Wasserturbinen erzeugt - nach der Nutzung von Biomasse belegt die Wasserkraft damit den zweiten Platz bei den erneuerbaren Energien. Mit 19,9 Prozent nimmt die Wasserkraft auch in Deutschland bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien den zweiten Platz ein.

Als Kohlendioxidfreie und dezentral zur Verfügung stehende Energiequelle kommt der Wasserkraft auch bei der Energiewende in Deutschland eine große Bedeutung zu. Die größten Potenziale zur Nutzung der Wasserkraft liegen in den südlichen Bundesländern, da hier der Voralpenraum für ein günstiges Gefälle sorgt. Neben der Energieerzeugung bietet die Wasserkraft auch noch einen weiteren Vorteil: In Pumpspeicherkraftwerken kann relativ kostengünstig elektrische Energie gespeichert werden. (dpa)
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