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27.04.2011 | 07:52 | Praxis-Tipp 

Aktueller Rat zum Pflanzenschutz im Getreide

Dresden - In der Wintergerste treten sortenspezifisch alle relevanten Blattkrankheiten, wie Mehltau, Netzflecken, Zwergrost und Rhynchosporium, in unterschiedlicher Stärke, örtlich insbesondere Mehltaubefall in stärkerem Umfang, zumeist in den unteren Blattetagen auf.

Getreide
(c) proplanta
Aufgrund der schnellen Pflanzenentwicklung, wird für die meisten Schläge in Sachsen ein einmaliger Fungizideinsatz zum optimalen Termin (BBCH 39 - 49) ausreichen.

Beim Winterroggen steht bei der Fungizidstrategie die Bekämpfung des Braunrostes im Vordergrund. Besonders trocken, warme Witterung begünstigt die Befallsausbreitung. Bei 30 % Befallshäufigkeit wird eine Behandlung empfohlen. Ab dem Grannenspitzen sind auf den besseren Standorten und im Hybridroggen bereits erste Pusteln ausschlaggebend für eine Behandlungsentscheidung. Im Allgemeinen ist eine gezielte Braunrostbekämpfung nicht vor dem Ende der Schossphase (BBCH 39 - 49) notwendig. In den meisten Fällen reicht auch im Winterroggen eine Fungizidmaßnahme aus.

In Weizen sind erste Infektionen mit Septoria tritici, sowie Mehltau sichtbar, überwiegend noch auf den unteren Blattetagen beschränkt. Mit einer Entscheidung über eine Maßnahme in der Schossphase sollte bis BBCH 32 gewartet werden. Insbesondere ist die weitere Infektionsgefährdung durch Septoria tritici anhand der Wetterdaten abzuwarten. Nutzen Sie dazu die Informationen aus dem SIG Getreide unter www.isip.de in der Rubrik »Entscheidungshilfen«. Ebenfalls muss die aktuelle schlagspezifische Halmbruchgefährdung weiter beachtet werden. Nutzen Sie die schlagspezifische Berechnung des Infektionsrisikos in ISIP. Stoppelweizenbestände sind außerdem auf DTR Blattflecken zu kontrollieren.
Quelle: Dr. Kraatz / LfULG Dresden
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