Mehr als zwei Drittel der Lohnunternehmer übernehmen sogar den Einkauf der Mittel für die Landwirte. Jeder zweite Lohnunternehmer rechnet damit, dass die beratende Funktion noch zunehmen wird. In einem Drittel der Fälle wird zusätzlich noch ein externer Berater hinzugezogen.
Wie der Landvolk-Pressedienst berichtet, werden die Landwirte damit der zunehmenden Komplexität von Regelungen zum Pflanzenschutzmittel-Einsatz gerecht. Sowohl die Tätigkeit selbst als auch das dazugehörige Wissen werden immer spezialisierter. Gerade wurden beispielsweise die Anforderungen an den Sachkundenachweis in der EU verschärft. Bis auf einen zusätzlichen Ausweis ist das aber für die Landwirte in Deutschland nicht neu, schon seit 1986 müssen sie im Rahmen ihrer Ausbildung und durch den Besuch spezieller Kurse einen Sachkundenachweis erbringen. Nur dann dürfen sie Pflanzenschutzmaßnahmen durchführen.
Neu ist, dass die Kenntnisse in Zukunft alle drei Jahre aufgefrischt werden müssen. Nicht nur dieser ständige Informationsbedarf bewegt die Landwirte dazu, Pflanzenschutzarbeiten an professionelle Dienstleister zu vergeben. Wie Dr. Martin Wesenberg vom Bundesverband Lohnunternehmen berichtet, spielt vor allem auch der zeitliche Aspekt eine große Rolle.
Auf der einen Seite seien Betriebsleiter auf den Betrieben im Stall, im Büro oder auch bei parallel laufenden Feldarbeiten sehr eingespannt, auf der anderen Seite müssen Pflanzenschutzmaßnahmen oft in einem sehr engen Zeitfenster durchgeführt werden. Die Lohnunternehmen rechnen hier deshalb mit einer stabilen Auftragslage.
Da eine gute Dienstleistung auch gutes Handwerkszeug benötigt, wollen die Lohnunternehmer den Einsatz von Selbstfahrern in den nächsten drei Jahren weiter ausbauen, jeder zweite Unternehmer will diese Technik intensiver einsetzen. Maschinen auf dem neusten Stand der Technik sind dabei nicht nur betriebswirtschaftlich sinnvoll, der Einsatz von innovativen und vernetzten Landmaschinen, die zum Beispiel mit GPS-Systemen ausgestattet sind, ermöglicht eine viel gezieltere Düngung oder Pflanzenschutzmaßnahme, die genau auf den Bedarf des Bestandes abgestimmt ist.
Laut Landtechniksparte des Verbandes Deutscher Maschinen und Anlagenbau trägt moderne Landtechnik zur nachhaltigen Ernährungssicherung und zum schonenden Landbau bei. Eine Ausfuhrquote von 72 Prozent der Landmaschinen in 180 Länder belegt zudem die außerordentlich hohe Reputation von Agrartechnik “made in Germany“ auf internationalen Feldern. (LPD)
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