Nach den Rekordmengen im Vorjahr brachte die Saison 2023/24 leicht unterdurchschnittliche Druschergebnisse. (c) Mareike Schmidt
Wie bereits prognostiziert, fiel sie wesentlich geringer als in der vorherigen Rekordsaison aus. Nach vorläufigen Angaben des Australischen Amtes für die Land- und Rohstoffwirtschaft (ABARES) lag die Druschmenge bei den Winterfrüchten insgesamt bei 46,7 Mio. Tonnen; das waren 22,2 Mio. Tonnen oder rund ein Drittel weniger als 2022/23.
Trotz des Einbruchs wurde das Zehnjahresmittel noch geringfügig, nämlich um 200.000 Tonnen übertroffen. Ein kleinerer Teil des Rückgangs war auf die Einschränkung der Anbaufläche um 5,0% zurückzuführen. Weitaus schwerer ins Gewicht fielen jedoch die nicht mehr so günstigen Witterungsbedingungen, die zu Ertragseinbußen führten. Dies war insbesondere in den zu trockenen Anbauregionen von Westaustralien und Queensland der Fall. Im Süden gab es mehr Niederschläge, doch litten darunter die Proteingehalte des Weizens.
30 Prozent weniger Rapssaat
Für die Hauptanbaufrucht Weizen weist ABARES für 2023/24 eine Druschmenge von knapp 26,0 Mio. Tonnen aus; das sind 14,6 Mio. Tonnen oder 36,0% weniger als in der vorherigen Saison. Der Zehnjahresdurchschnitt wurde damit um 2% verfehlt. Bei der Gerste ging das Aufkommen im Vergleich zu 2022/23 um 23,6% auf 10,8 Mio. Tonnen zurück.
In einer ersten Prognose für 2024/25 gehen die Experten des Rohstoffamtes bei etwas größeren Anbauflächen davon aus, dass die Erzeugung von Weizen um rund 9% auf 28,4 Mio. Tonnen und die von Gerste um 7% auf etwa 11,6 Mio. Tonnen steigt. Dann dürften auch die für den Export verfügbaren Mengen wieder größer ausfallen. Die Rapsproduktion blieb 2023/24 ebenfalls klar unter dem Vorjahresniveau, und zwar mit 5,68 Mio. Tonnen um 31,3%. Dies war dennoch das dritthöchste Aufkommen an der schwarzen Ölfrucht in der Geschichte Australiens; das Mehrjahresmittel wurde um gut 30% übertroffen.
Geringeres Minus bei den Sommerfrüchten
Bei den Sommerfrüchten wie Sorghum, Mais, Reis oder Baumwolle haben sich laut ABARES durch jüngste Niederschläge die Bedingungen in den Hauptanbaustaaten New South Wales und Queensland besser entwickelt als erwartet. Im Dezember war für 2023/24 von einem Produktionsminus von 27% ausgegangen; nun erwarten die Analysten im Vorjahresvergleich „nur“ noch einen Rückgang um 17% auf 4,29 Mio. Tonnen. Der Zehnjahresschnitt würde damit um gut ein Fünftel übertroffen. Ein Großteil des erwarteten Produktionsrückgangs ist auf die um 14% kleinere Anbaufläche zurückzuführen.
Die wichtigste Sommerfrucht ist Sorghum. Das diesjährige Aufkommen an dieser Kultur dürfte mit 2,0 Mio. Tonnen zwar um rund 24% niedriger als in der Vorsaison ausfallen, doch das langjährige Mittel würde noch um ein Viertel übertroffen. Für Baumwolle wird mit einem Ernteminus von etwa 18% gerechnet, bei Mais von 8%. Dagegen soll die Reiserzeugung gegenüber 2022/23 um 9% auf 555.000 Tonnen steigen.