Melonen kommen eigentlich aus südlichen Gefilden. Aber auch in Brandenburg reifen die Kolosse auf Feldern. Für gutes Wachstum fehlt gerade die Sonne. «Melonenmann» Puszti bleibt dennoch optimistisch. (c) proplanta
Begonnen hatte er 2014 mit 0,25 Hektar Fläche. Er gilt als der einzige gewerbsmäßige Melonenanbauer in Brandenburg. Das Besondere: Bei dem 52-Jährigen wachsen gelbe Wassermelonen. «Mein Opa hat jedes Jahr Melonen angebaut», erzählte der gebürtige Ungar, der seit 30 Jahren in Deutschland lebt, der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Die Melone brauche Humus-Boden, Sonne und Wärme. Er verarbeitet deshalb viel Stallmist. Wasser bekommen die Früchte durch eine Tröpfchenbewässerungsanlage.
Im vergangenen Jahr hat er nach eigenen Angaben 30 Tonnen der Kolosse vom Feld geholt. In diesem Jahr ist Puszti etwas in Sorge, weil das Wetter gerade nicht mitspielt. Derzeit scheine zu wenig die Sonne, und es regne zu viel, das sei nicht gut für das Wachstum der süßen Früchte, berichtete der Landwirt. «Die Menge ist da, die Früchte reifen aber gerade sehr langsam.» Für die Überprüfung der Reife nutzt er den «Klopftest». «Der Klang darf nicht dumpf sein sondern hohl», beschreibt der Bauer. Etwa so, als würde man mit der Hand an Gummistiefel klatschen.
Puszti ist Direktvermarkter. Eine Ein-Kilo-Melone kostet zwei Euro. Das sei schon die «Schmerzgrenze» für den Verbraucher, so der Landwirt. Allerdings müsse die Melone frisch gekauft werden, die Wassermelonen in Supermärkten reiften häufig nach und hielten länger, seien dafür aber oftmals nicht so süß, so seine Erfahrung.
Der Landwirt wollte eigentlich nach Australien auswandern und blieb wegen der Liebe in Brandenburg, arbeitete 20 Jahre in einer Bäckerei und suchte nach Alternativen als Landwirt. Keiner habe ihm zu Beginn glauben wollen, dass sein Wassermelonenanbau gelinge. «Du bist durchgedreht, hier wachsen niemals Melonen, haben sie gesagt». Nach den ersten größeren Erträgen habe er eine Melonenparty veranstaltet, bei der Anwohner Melonen gegen eine Spende mitnehmen konnten.
Einige seiner geernteten Kolosse brachten schon bis zu 18 Kilogramm auf die Waage. Verkaufsstände hat er am Hof in Velten, aber auch in Oranienburg und Oberkrämer verkauft der Landwirt die Früchte. Melonenanbau ist in Deutschland eine Nische. Nach Angaben des Zentralverbandes Gartenbau gibt es in Süddeutschland einige wenige Betriebe, die die Früchte anbauen. Das Bundesamt für Statistik hat keine Angaben zur jährlichen Menge, die in Deutschland geerntet wird.