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09.09.2012 | 11:01 | Ernteprognose 

Russland korrigiert Getreideernte weiter nach unten

Moaskau - In Russland haben unabhängige Marktexperten auch die jüngste offizielle Ernteprognose für Getreide, die wiederum deutlich nach unten korrigiert wurde, in Zweifel gezogen.

Getreideernte
(c) proplanta
Es sei fraglich, ob die untere Grenze der Schätzung, die sich nunmehr auf 70 Mio. t bis 75 Mio. t belaufe, überhaupt erreicht werden könne, gab das Moskauer Consulting- und Forschungszentrum für Agrarökonomie (Sovecon) am Mittwoch zu bedenken.

Nach Einschätzung von Sovecon steht bereits jetzt fest, dass die Weizenproduktion in dieser Saison unter dem Niveau der Missernte des Jahres 2010 liegen dürfte. Damals waren in Russland gemäß amtlicher Statistik lediglich rund 41,5 Mio. t Weizen geerntet worden; im vergangenen Jahr stieg die Weizenproduktion auf 56,2 Mio. t.

Laut Darstellung des Moskauer Agrarressorts waren bis Dienstag rund zwei Drittel der landesweiten Getreidefläche abgeerntet; dabei fiel das Zwischenergebnis mit 56 Mio. t vor Trocknung und Reinigung um 10,2 Mio. t kleiner aus als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.

Entgegen einer früheren Ankündigung des Ministeriums, die Interventionsverkäufe von Getreide nicht vor Dezember 2012 in Gang zu setzten, schloss der stellvertretende Ressortchef Ilja Schestakow eine Vorverlegung nicht grundsätzlich aus. Im Interesse der Mühlen und Backbetriebe sowie der Mischfutterindustrie und nicht zuletzt der Veredlungswirtschaft könnte dadurch eventuellen Versuchen der Agrarproduzenten entgegengewirkt werden, die Getreideverkäufe in Erwartung weiterer Preissteigerungen hinauszuzögern.

Schestakow stellte klar, dass in diesem Jahr - im Unterschied zur bisherigen Praxis - Verkäufe von Interventionsgetreide ausschließlich über die Warenbörse vorgesehen seien. Eine zeitgleiche Zuteilung von Getreide an besonders bedürftige Regionen werde es nicht geben. (AgE)
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