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11.03.2015 | 14:20 | Saatbettbereitung 

Tipps zur Aussaat von Sommergetreide, Zuckerrüben und Mais

Dresden - Aufgrund des niederschlagsarmen Winters und der aktuell geringen Niederschläge sind die Böden für die Aussaat von Sommergetreide, Zuckerrüben und Mais gut befahrbar und bearbeitbar.

Aussaat 2015
(c) proplanta
Bei der Saatbettbereitung ist die Bildung grober Kluten zu vermeiden. Sommergerste reagiert empfindlich auf eine schlechte Bodenstruktur des Saatbettes; Hafer oder Sommerweizen sind in dieser Beziehung etwas robuster. Um die Bodenfeuchte zu schonen, ist im Einzelfall abzuwägen, ob eine Saatbettbereitung erforderlich ist. Diese sollte nur bis zur Saatgutablagetiefe erfolgen, damit das Saatgut auf eine feste und ausreichend feuchte Bodenschicht mit gutem Bodenwasseranschluss abgelegt wird. Das sichert die Saatgutkeimung bei evtl. weiter ausbleibenden Niederschlägen.

Für eine gute Versorgung mit Bodenwasser sorgt ein guter Bodenschluss. Hier kann eine Rückverfestigung des Bodens im Rahmen der Aussaat oder durch einen Walzengang (mit Crosskillwalze) vorteilhaft sein. In jedem Fall ist bei der Aussaat auf gefügeschonende Bereifung, Reifeninnendruckabsenkung usw. zur Vermeidung von Fahrspuren sowie Bodenschadverdichtungen zu achten.

Die Aussaat von Sommerbraugerste ist ab sofort möglich. Bei 10 - 20 Tagen Überschreitung des optimalen Aussaatzeitpunktes gegen Ende März oder nicht optimaler Saatbettqualität sollte die Aussaatmenge um 30 Körnern/m² erhöht werden, bei mehr als 20 Tagen Verspätung um 50 Körner/m².

Eine erfolgreiche Aussaat von Zuckerrüben und Mais ist nur auf Flächen ohne Fahrspur- bzw. Bodenverdichtung möglich. Es ist darauf zu achten, dass bei der Saatbettbereitung ein zu frühes Befahren sowie ein zu hoher Bodendruck vermieden werden. Zuckerrüben benötigen für die Keimung eine Mindestbodentemperatur von 6 - 8 °C. Eine zügige Keimung findet erst bei Temperaturen um 9 °C statt. Mais hat noch höhere Wärmeansprüche. Um einen gleichmäßigen Feldaufgang zu gewährleisten, sind deshalb entsprechende Temperaturbedingungen für die Aussaat abzuwarten.

Idealerweise sollte die Rübenpille bzw. der Mais auf einen festen bzw. gut rückverfestigten Boden abgelegt werden und mit mäßig feinkrümeligem Boden bedeckt sein. Die empfohlene Arbeitstiefe zu Zuckerrüben beträgt auf leichteren Böden max. 4 cm, auf bindigen Böden 2 cm. Zu Mais sollte nicht tiefer als 5 cm gearbeitet werden. Auf ein zu tiefes und zu intensives Bearbeiten und das Abschleppen von Rüben- und Maisflächen sollte verzichtet werden (Verschlämmungs- und Erosionsgefahr). Auf gepflügten Flächen sollte nur eine einmalige, möglichst gering intensive Saatbettbereitung erfolgen.

Auf wenig krümeligen Mulchsaatflächen ist auch bei Einsatz von Mulchsägeräten zur sicheren Saatgutablage eine einmalige flache Saatbettbereitung vorteilhaft. Aufliegendes Mulchmaterial muss hierzu gut abgetrocknet und brüchig sein (ansonsten Verstopfungsgefahr). Bei der Wahl des Bearbeitungszeitpunktes ist darauf zu achten, dass der Boden unter einer Mulchschicht länger feucht bleibt und sich langsamer erwärmt. Deshalb sollten die Gegebenheiten vor der Saatbettbereitung auf jedem Schlag individuell geprüft werden.

Streifenbearbeitung (Strip Till) vor der Aussaat von Zuckerrüben und Mais sollte ebenfalls nur bis zur Saatgutablagetiefe erfolgen. Um ein Absetzen des Bodens für einen guten Maisaufgang zu gewährleisten, sollte insbesondere auf bindigen Böden eine Streifenbearbeitung mit Gülleausbringung zu Mais (Arbeitstiefe ca. 25 cm) zwei bis drei Wochen vor der Maisaussaat bei abgetrocknetem Boden erfolgen.

Quelle: LfULG Dresden / Ellen Müller, Dr. Walter Schmidt
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