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13.03.2015 | 06:03 | Rinderexport 

Zuchtrinder aus Niedersachsen weltweit gefragt

Hannover - Nach dem Wegfall der Milchquote zum 1. April wollen Niedersachsens Milchviehhalter ihre Mengen wieder frei planen.

Zuchtrind
Die Nachfrage nach hochtragenden und abgekalbten Färsen ist bei den Tierzuchtorganisationen gestiegen und hat die Preise nach oben gezogen. (c) proplanta
Dazu zählt nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes auch der Zukauf von Tieren. Die Nachfrage nach hochtragenden und abgekalbten Färsen ist bei den Tierzuchtorganisationen gestiegen und hat die Preise nach oben gezogen. „In der vergangenen Woche wurde auf der Auktion in Verden ein Durchschnittspreis von 1.950 Euro erzielt“, sagt Hartmut Zingel von der Vermarktungsorganisation Masterrind. Zum Vormonat sei dies ein Plus von rund 400 Euro. Die Tiere bleiben jedoch nur teilweise in der Nachbarschaft. „Die Hälfte oder bis zu zwei von drei Kühen werden exportiert“, fasst Zingel zusammen. Vor allem Niederländer, aber auch Landwirte aus England, Italien oder Polen sicherten sich hochtragende oder abgekalbte Färsen. Niedertragende Rinder seien derzeit besonders in Nordafrika, Osteuropa sowie Asien gefragt.

Auch rückblickend war der Export der Motor des deutschen Zuchtviehhandels. 2014 wurden mit 75.146 (+43 Prozent) deutschen Holsteintieren wieder deutlich mehr Zuchtrinder exportiert als in den Vorjahren. Nach Angaben des deutschen Holstein Verbandes wurde die Schallmauer von 70.000 Zuchtrindern erstmals seit 2011 wieder durchbrochen. Wichtigste Drittländer waren Russland, Marokko, Algerien, Türkei, Libanon, Kuwait, Usbekistan und Aserbaidschan. In diesen Ländern wollen Landwirte ihren Milchkuhbestand erhöhen und die einheimische Milchproduktion ausbauen. Im letzten Quartal 2014 sind auch die Exportzahlen Richtung Türkei wieder deutlich gestiegen. Libanon und Kuwait als stabile Abnehmerländer haben in den vergangenen Jahren jeweils mehr als 1.500 Zuchtrinder gekauft.

Die Milchviehhalter rechnen für die kommenden Monate weiter mit einer stabilen Nachfrage nach ihren Zuchttieren aus Polen und Großbritannien. Auch südosteuropäische Länder wie Kroatien, Mazedonien und Bulgarien treten als Kunden auf. In Nordafrika spielen die aktuelle Futterverfügbarkeit und staatliche Unterstützungsprogramme eine wichtige Rolle für den Kauf von Tieren. Weitere wichtige Drittländer wie Russland, Usbekistan und andere osteuropäische bzw. zentralasiatische Länder haben generell hohen Zukaufbedarf. Die Exportzahlen 2015 werden nach Meinung der Zuchtverbände auch durch wirtschaftliche sowie veterinärhygienische Rahmenbedingungen beeinflusst. (LPD)
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