Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
02.07.2021 | 04:28 | Sommerwetter 2021 

Das Wetter in Deutschland beruhigt sich - aber nur kurz

Offenbach - Blitz, Donner und Starkregen legen in Deutschland überwiegend eine kleine Pause ein - zuvor hat es aber nochmals massive Niederschläge und überflutete Keller vor allem im Norden gegeben.

Wetter Juli 2021
Heftige Unwetter gab es in den vergangenen Tagen in Deutschland. Keller liefen voll, Bäume stürzten um, in einigen Innenstädten ereigneten sich Sturzbäche. In den nächsten Tagen soll sich die Witterung bessern, es wird wohl nur eine kurze Verschnaufpause. (c) proplanta
So erlebte Itzehoe in Schleswig-Holstein einen Jahrhundertregen. Dort fielen nach Messung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) von Mittwoch- bis Donnerstagmorgen 111,1 Liter Regen je Quadratmeter.

Das entspreche einem extremen Starkregen, der im statistischen Mittel seltener als einmal alle 100 Jahre an diesem Ort auftritt. Heftige Regengüsse verursachten in Schleswig-Holstein bis Donnerstagfrüh in mehreren Orten Schäden, die Feuerwehren rückten zu Hunderten Einsätzen aus. Stark betroffen waren unter anderem die Kreise Segeberg und Steinburg. Im Kreis Pinneberg stürzte ein Baum auf ein Auto, eine Passantin wurde verletzt.

Das Tiefdruckgebiet «Xero» bescherte auch Teilen Mecklenburg-Vorpommerns sintflutartige Regenfälle mit Mengen, die normalerweise verteilt über den ganzen Monat fallen. Besonders betroffen waren der Westen und der äußerste Südosten des Bundeslandes, in dem die Feuerwehren mehrfach ausrücken mussten, um Keller leerzupumpen. Auch im Norden von Brandenburg fiel Starkregen.

Zum Wochenende soll sich die Lage beruhigen - allerdings nur kurz. Am Freitag bleibt es im Osten wechselhaft, es ziehen aber höchstens noch kurze Gewitter auf, wie der DWD in Offenbach vorhersagte. Vor allem im Süden und Südwesten scheint sogar länger die Sonne. Die Höchstwerte liegen zwischen 20 und 26 Grad.

Ähnlich beginnt der Vorhersage zufolge der Samstag - bevor dann ab Nachmittag in Alpennähe und im Westen wieder Gewitter aufziehen, die lokal unwetterartig ausfallen können. Auch Starkregen ist erneut möglich. «Diese Gewitter erfassen in der Nacht zum Sonntag nahezu die komplette Westhälfte», erklärte der DWD.

Tagsüber und am Montag verlagern sich die Unwetter allmählich nach Osten und Nordosten. Besonders heftige Niederschläge, die auch mehrere Stunden andauern können, zeichneten sich im Süden und Südosten ab. Die Temperaturen steigen leicht auf 25 bis 29 Grad im Osten, sonst liegen sie zwischen 22 und 26 Grad.

Die Unwetter der vergangenen Tage haben in Baden-Württemberg vielen Bauern die Ernte verdorben. Landwirte in den Kreisen Esslingen, Reutlingen, Tübingen und Zollernalb müssen nach Angaben des Landesbauernverbands bis zu 100 Prozent bei Mais, Getreide und Kartoffeln abschreiben.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Agrarwetter: Unwetterlage hält an

 Überschwemmungen durch Dauerregen im Südwesten möglich

 10-Tage-Wettervorhersage für Deutschland vom 31.05.2024

 Agrarwetter: Im Süden ergiebiger Dauerregen (Unwetter) und sehr kühl

 Heftiger Regen am Wochenende - Gefahr für Leib und Leben

  Kommentierte Artikel

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut