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31.07.2010 | 04:20 | Natur-Rückzugsflächen sind Voraussetzung für Agrarsubventionen  

EU-Agrarreform muss ökologisches Sicherheitsnetz schaffen

Berlin - Der NABU hat an Bund und Länder appelliert, sich im Rahmen der Debatte um die anstehende EU-Agrarreform für die Schaffung ökologischer Rückzugsflächen in allen Regionen einzusetzen.

EU-Agrarreform muss ökologisches Sicherheitsnetz schaffen
„Landwirte dürfen in Zukunft nur noch Fördergelder bekommen, wenn sie gleichzeitig etwas für Natur und Umwelt tun“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Ein wichtiges Mindestkriterium sei dabei die Einführung von sogenannten „ökologischen Vorrangflächen“ auf 10 Prozent der Fläche eines landwirtschaftlichen Betriebs.

Hierzu gehörten Landschaftselemente wie Hecken, Feldraine oder Kleingewässer sowie Buntbrachen, Ackerrandstreifen oder extensives Grünland. Die Vorrangflächen sollen der Bestandssicherung rapide abnehmender Arten der Feldflur wie Kibitz, Rebhuhn und Feldlerche sowie der Sicherung bisher naturverträglich genutzter und artenreicher Flächen dienen. Darüber hinaus leisteten sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Gewässern vor landwirtschaftlichen Stoffeinträgen.

Nach Auffassung des NABU versuchte die EU-Agrarpolitik bislang weitgehend erfolglos, einen nachhaltigen Schutz von Natur und Umwelt zu erreichen. Beispiele aus zahlreichen Regionen zeigten, dass mit Hilfe pauschaler Flächenförderungen von über 300 Euro pro Hektar vielfach eine naturschädigende Produktion unterstützt werde.

Das Prinzip der ökologischen Vorrangflächen sei die Voraussetzung für die Schaffung vielfältiger und naturverträglicher Kulturlandschaften und böte eine wichtige Legitimierung der Brüsseler Direktzahlungen. Der NABU hat daher einen konkreten Vorschlag zur Umsetzung der Vorrangflächen erarbeitet, der als Grundlage für die weiteren Verhandlungen aus Bundes- und Länderebene dienen soll.

„Die Einführung eines ökologischen Sicherheitsnetzes wäre ein wichtiger Beitrag gegen die Verarmung unserer Kulturlandschaft und könnte die gesellschaftliche Akzeptanz der Landwirtschaft erheblich verbessern“, so NABU-Agrarexperte Florian Schöne. (NABU)
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