Eine aktuelle Analyse kommt zu dem Schluss, dass der Verkehrssektor im Jahr 2030 die Klimaschutzziele verfehlen wird. Eine Lösung wird in den Biokraftstoffen gesehen. (c) proplanta
In drei Szenarien hat der Branchenverband untersucht, wie sich die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor zukünftig entwickeln, wenn die Annahmen für die E-Mobilität, die Verkehrsnachfrage, die Effizienz und die Verkehrsverlagerung variiert werden. In allen Szenarien stößt der Sektor im Jahr 2030 mehr Emissionen aus, als es die Minderungsziele im Klimaschutzgesetz vorsehen.
Selbst beim Erreichen der Ziele für die Elektromobilität und sehr ambitionierten Effizienz- und Verkehrsverlagerungsannahmen sowie einer Regionalisierung der Mobilität betragen die Mehremissionen in der Studie im Jahr 2030 gegenüber der Zielmenge noch immer 15 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente; im schlechtesten betrachteten Szenario beträgt die Lücke 38 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente.
Biokraftstoffmenge soll gesteigert werden
Um die in allen Szenarien errechnete Deckungslücke zu schließen, sind dem BEE zufolge weitere Maßnahmen notwendig. So müsse unter anderem die Biokraftstoffnutzung gesteigert werden. Trotz technologischer Erfolge in der Elektrifizierung von Lastkraftwagen oder anderen Nutzfahrzeugen gibt es laut der BEE-Präsidentin Simone Peter allein im land- und forstwirtschaftlichen sowie im Sonderverkehr etwa 2 Mio. Fahrzeuge, die in absehbarer Zeit nicht oder nur schwer elektrifizierbar sind.
„Für diese Fahrzeuge sind klimafreundliche Biokraftstoffe und später gegebenenfalls auch E-Fuels eine unverzichtbare Alternative zu fossilem Diesel und Benzin“, so Peter weiter. Die BEE-Szenarien zeigen, dass biogene Reststoffe der Landwirtschaft einen großen Teil des zusätzlich notwendigen Biokraftstoffbedarfs decken könnten. Diese zusätzlichen Biokraftstoffe können laut BEE rund 4 Mio. Tonnen CO2 der Emissionslücke schließen.
Der Bundesverband Bioenergie(BBE) wies anlässlich der Veröffentlichung der Studie am Mittwoch (13.3.) auf den „nicht zu ersetzenden Beitrag nachhaltiger Biokraftstoffe für den Klimaschutz“ hin. „Wer heute immer noch einen Rückbau nachhaltiger Biokraftstoffe fordert, handelt verantwortungslos und verschließt die Augen vor der klimapolitischen Realität“, betonte BBE-Vorstand Stephan Arens.