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20.02.2016 | 15:15 | Astronomie 

Jupiter glänzt am 8. März 2016 in voller Pracht

Stuttgart - Ein Hingucker am Sternenhimmel ist im März Jupiter.

Jupiter am 08. März 2016
Wer einmal die vier größten Monde des Jupiter sehen möchte, bekommt dafür im März gute Gelegenheiten. Der Planet glänzt im Leitsternbild des Frühlingshimmels: dem Löwen. Auch eine totale Sonnenfinsternis gibt es zu sehen - allerdings nicht über Europa. (c) proplanta
Der Riesenplanet steht am 8. der Sonne genau gegenüber. Mit seinem Glanz beherrscht er den Nachthimmel und ist kaum zu übersehen. Mit Sonnenuntergang geht Jupiter im Osten auf. Um Mitternacht sieht man ihn hoch am Südhimmel und morgens steht er vor Sonnenaufgang am Westhimmel.

Der Riesenplanet wandert langsam rückläufig, also entgegengesetzt dem Sonnenlauf durch das Sternbild Löwe. Er hält sich ein wenig südlich der Strecke zwischen den beiden Löwensternen Regulus und Denebola auf. In der Nacht vom 21. auf 22. März erhält der Riesenplanet Besuch vom fast schon vollen Mond, der südlich an ihm vorbeizieht.

In Oppositionsstellung erreicht Jupiter auch seine geringste Entfernung von der Erde. Mit 664 Millionen Kilometer ist er dann von uns viereinhalb Mal so weit entfernt wie die Sonne. Von Jupiter ist das reflektierte Sonnenlicht somit knapp 37 Minuten zur Erde unterwegs. Blickt man zum Riesenplaneten, so sieht man das Licht, das unsere Sonne vor rund eineinhalb Stunden verlassen hat.

Schon in einem kleinen Fernglas sind seine vier hellen Monde zu sehen. Sie wurden bereits von Galileo Galilei entdeckt. Auf Vorschlag von Johannes Kepler wurden sie nach den Gespielinnen und dem Mundschenk des Göttervaters benannt. Sie heißen Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Bis auf Europa sind sie alle größer als unser Erdmond.

Mit insgesamt mehr als fünf Dutzend Satelliten ist der König der Planeten reich an Monden. Die meisten sind allerdings winzig klein und nur mit großen Teleskopen zu erspähen. Zwölf Jahre benötigt Jupiter, um einmal die Sonne zu umkreisen. Mit 143.000 Kilometer Äquatordurchmesser ist Jupiter der größte Planet unseres Sonnensystems. Rund 1.300 Erdkugeln fänden in dem riesigen Gasleib des Jupiterglobus Platz. Ein Jupitertag dauert nicht einmal zehn Stunden. Wegen seiner schnellen Rotation ist die Jupiterkugel stark abgeplattet, was man im Fernrohr deutlich erkennt: Jupiter erscheint nicht exakt kreisrund, sondern ein wenig oval.

Eine dichte Atmosphäre aus Wasserstoff und Helium hüllt den Riesenplaneten ein, dessen Wolkenstreifen schon in einem kleinen Teleskop zu erkennen sind. Gewaltige Stürme brausen um die Jupiterkugel mit Windgeschwindigkeiten um 500 Kilometer pro Stunde. Dagegen sind irdische Orkane nur laue Lüftchen. Seit 400 Jahren beobachtet man auf Jupiter einen gewaltigen Wirbelsturm, ein Zyklon, bekannt als «Großer Roter Fleck». In den letzten Jahren hat man beobachtet, dass dieser Fleck kleiner wird.

Als zweiter heller Planet im März ist Mars zu nennen. Er wird zu einem auffälligen Gestirn in der zweiten Nachthälfte. Anfang des Monats geht der Rote Planet eine Stunde nach Mitternacht auf, zu Monatsende bereits eineinviertel Stunden früher. Ende Mai wird er fast so hell wie Jupiter leuchten, wenn die Erde ihn auf der Innenbahn überholen und dabei die kürzeste Distanz von ihm erreichen wird.

Mars verlässt am 13. März das Sternbild Waage und tritt in den Skorpion. Am 16. zieht er nur eine halbe Vollmondbreite nördlich am Skorpionstern Acrab vorbei. Venus, die noch heller strahlt als Jupiter, zieht sich vom Morgenhimmel zurück und wird unbeobachtbar. Auch der Merkur hält sich am Taghimmel auf und ist nicht zu sehen.

Saturn ist Planet der zweiten Nachthälfte. Er bremst seine Wanderung durch das Sternbild Schlangenträger deutlich ab und kommt am 25. zum Stillstand. Dieser scheinbare Stillstand wird durch die überholende Erde bewirkt: Wir beobachten die Wanderung der Planeten von der um die Sonne laufenden Erde. Im Teleskop erkennt man den weit geöffneten, prächtigen Saturnring. Am 2. begegnet der abnehmende Halbmond dem Ringplaneten - ein netter Anblick gegen 6 Uhr morgens.

Am Westhimmel sieht man zur späten Abendstunde gegen 22 Uhr noch die Wintersternbilder. Im Südwesten bereitet sich der Himmelsjäger Orion auf seinen Untergang vor, gefolgt vom strahlend hellen, bläulich funkelnden Sirius im Großen Hund. Höher im Südwesten, aber deutlich lichtschwächer als Sirius, steht Prokyon, Hauptstern des Kleinen Hundes. Noch hoch am Himmel halten sich die Zwillinge auf, während der Stier mit dem orangen Stern Aldebaran kurz vor seinem Untergang knapp über dem Westhorizont zu sehen ist. Auffallend strahlt die gelbe Kapella im Fuhrmann hoch im Nordwesten.

Der Große Wagen steht fast über unseren Köpfen, während die Kassiopeia, das Himmels-W, im Nordwesten herabsinkt. Den Südhimmel hat der Löwe erobert, das Leitsternbild des Frühlingshimmels. In ihm glänzt der Riesenplanet Jupiter. Der bläuliche Hauptstern des Löwen heißt Regulus, was so viel wie Königsstern bedeutet. Regulus ist 77 Lichtjahre von uns entfernt. Die Basislinie des Löwenrumpfes wird von der Verbindungsstrecke Regulus - Denebola gebildet. Denebola heißt so viel wie «Schwänzchen des Löwen». Der Name stammt aus dem Arabischen. Tief am Osthimmel schwingt sich der Rinderhirt, auch Boötes genannt, empor.

Am 9. tritt 2.54 Uhr die Neumondphase ein. Dabei tritt der dunkle Neumond vor die Sonne und bedeckt sie vollständig. Allerdings ist diese totale Sonnenfinsternis von Europa aus nicht zu beobachten. Die Kernschattenzone zieht sich vom östlichen Indischen Ozean über Sumatra, Borneo und etlichen Südseeinseln weit in den Pazifischen Ozean hinein.

Einen Tag nach Neumond kommt der Mond mit 359.510 Kilometer in Erdnähe. Diese Kopplung führt wieder zu Springfluten mit hohem Tidenhub. Am 23. wird 13.01 Uhr die Vollmondphase erreicht. Am Abend ist der hellglänzende Mond dann vor der Kulisse des Sternbildes Jungfrau zu sehen. Zwei Tage später befindet er sich mit 406.125 Kilometer in Erdferne.

Die Sonne verlässt am 12. um 2 Uhr morgens das Sternbild Wassermann und wechselt in das Sternbild Fische. Acht Tage später überschreitet sie 5.30 Uhr den Himmelsäquator und wechselt auf die Nordhalbkugel des Himmelsgewölbes. Damit beginnt der astronomische Frühling. Am 20. tritt die Tagundnachtgleiche ein, auch Äquinoktium genannt. Der Frühlingsbeginn erfolgt diesmal so früh, weil im Februar ein Tag eingeschaltet wurde. Nach dem 20. März sind in unserem Breiten die Tage wieder länger als die Nächte. Am Sonntag, 27. März, beginnt die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ). Die Uhren sind um 2.00 Uhr morgens auf 3.00 Uhr vorzustellen.
dpa
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