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06.12.2014 | 14:48 |  UN-Klimakonferenz 

Kosten des Klimawandels deutlich höher als angenommen

Lima - Die Kosten für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Entwicklungsländern werden nach Einschätzung der Vereinten Nationen mindestens zwei bis dreimal höher sein als veranschlagt.

Klimafolgen
Der Klimawandel gleicht auch finanziell einer gigantischen Herausforderung. Vor allem auf arme Länder kommen immense Kosten zu. Die Finanzen sind immer hochumstritten bei UN- Klimakonferenzen. (c) proplanta
Das geht aus einer Studie des UN-Umweltprogramms UNEP hervor, die am Freitag bei der UN-Klimakonferenz in Lima vorgestellt wurde. Bislang gingen unter anderem Experten der Weltbank von 70 bis 100 Milliarden Dollar pro Jahr ab 2050 aus.

Die Autoren des erstmals vorgelegten «Adaptation Gap Report» halten es sogar für möglich, dass die Kosten sogar das Zwei- bis Dreifache noch übersteigen werden. Von 2025 bis 2030 könnten sie auf 150 Milliarden Dollar jährlich steigen, und ab 2050 schließt der UNEP-Bericht auch eine Bandbreite von 250 bis maximal 500 Milliarden Dollar nicht aus.

Die Schätzung basiert auf der Annahme, dass weiterhin umfassende Anstrengungen zur Reduzierung von Treibhausgasen unternommen werden. Deren Ziel ist es, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen.

Während sich die Welt in Lima treffe, um einen entscheidenden Schritt zu einem globalen Klimaschutzabkommen zu machen, zeige der Bericht, wie wichtig es sei, umfassende Anpassungspläne für die Folgen des Klimawandels in das Abkommen aufzunehmen, so die UNEP.

«Der Bericht ist eine wirkungsvolle Erinnerung, dass die potenziellen Kosten von Untätigkeit ein wirkliches Preisschild haben. Die Debatte über unsere wirtschaftliche Antwort auf den Klimawandel muss ehrlicher werden. Das schulden wir uns selbst und auch der nächsten Generation, weil sie es ist, die die Rechnung bezahlen muss», betonte UNEP-Direktor Achim Steiner.

Oxfam-Klimaexperte Jan Kowalzig warnte, die Welt sei völlig unvorbereitet auf die kostspieligen Auswirkungen des Klimawandels, der täglich bereits Lebensgrundlagen zerstöre. «Die gefährliche Realität kann nicht ignoriert werden», sagte Kowalzig. Die Industrieländer müssten ihre Unterstützung für Entwicklungsländern dringend aufstocken, damit diese sich entsprechend wappnen könnten.

«Die Verhandler hier in Lima müssen einen Fahrplan vorlegen, um zu zeigen, wie sie die Zusage erfüllen wollen, ihre Klimahilfen bis 2020 auf 100 Milliarden Dollar jährlich zu steigern.»
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