Der DBV-Umweltbeauftragte und Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Eberhard Hartelt, betonte auf einer Pressekonferenz im Vorfeld des Tages der Umwelt (Weltumwelttag am 5. Juni) in Berlin: „Wir Landwirte und Landwirtinnen setzen uns bereits vielfach mit praxistauglichen Maßnahmen für die
Artenvielfalt in der Agrarlandschaft ein und sind damit unverzichtbare Partner für den Naturschutz.“
Im
Verbundprojekt „Lebendige Agrarlandschaften – Landwirte gestalten Vielfalt“ entwickeln und erproben der
DBV und seine Projektpartner eine Reihe von Maßnahmen, um die biologische Vielfalt auf Landwirtschaftsflächen zu erhalten und zu fördern. Eine dieser Maßnahmen wird an der IGA mit einem
Blühstreifen am Getreidefeld erläutert.
Hartelt verdeutlichte: „Ein Blühstreifen wie zum Beispiel hier an der IGA ist ein Blickfang für die Besucher, fördert aber in erster Linie den Bestand an regionalen
Wildpflanzen, die bis in den Herbst hinein blühen. Er bietet Futter und Rückzugsmöglichkeiten für verschiedene Insekten, Feldvögel und Säugetiere. So wird die heimische Flora und Fauna durch die
Landwirtschaft gefördert.“
Landwirt Uwe Schmutzler von der Neuenhagener Agrar- und
Landschaftspflege GmbH hat den Blühstreifen auf seinen Flächen angelegt. Er betonte seine Bereitschaft, das
Greening der europäischen
Agrarpolitik für Biodiversitätsmaßnahmen zu nutzen. Schmutzler verwies zudem auf den positiven Effekt der Streifen auf die Bestäuberleistung von Wild- und Honigbienen sowie die positiven Rückmeldungen der Imker auf seine Initiative.
Neben Blühstreifen gehören zum Beispiel auch Untersaaten im
Maisanbau, frühblühende
Zwischenfrüchte und Zwischenzeilenbegrünungen im Steillagenweinbau zu den Naturschutzmaßnahmen, die im Verbundprojekt „Lebendige Agrarlandschaften-Landwirte gestalten Vielfalt“ umgesetzt und auf ihre Wirksamkeit erforscht werden.
Der DBV koordiniert dieses Verbundprojekt, in dem praxistaugliche Lösungen zur Förderung der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften und zur Sicherung von Ökosystemleistungen erprobt werden.
Die Maßnahmen werden von Landwirten und Landwirtinnen, Winzern und Winzerinnen in drei Modellregionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz umgesetzt: in Nordrhein-Westfalen von der Stiftung Rheinische
Kulturlandschaft und der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft sowie in Rheinland-Pfalz vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau.
Die Maßnahmen werden hinsichtlich ihrer Integrierbarkeit in die produktive Bewirtschaftung der Flächen, ihrer ökonomischen Tragfähigkeit und der ökologischen Wirksamkeit evaluiert. Erfolgreich erprobte Maßnahmen sollen auch auf andere Regionen übertragen werden.
Zusätzlich wird eine vom Berufsstand getragene Plattform Landwirtschaft &
Naturschutz aufgebaut, um Landwirte und Landwirtinnen bei der Auswahl und Umsetzung von produktionsintegrierten
Naturschutzmaßnahmen in ihrem Engagement für den Erhalt und die Förderung der
Biodiversität unterstützten zu können.
Das Verbundprojekt wird im Rahmen des Bundesprogramms
Biologische Vielfalt durchgeführt. Es wird durch das
Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und durch die Landwirtschaftliche
Rentenbank gefördert. Weitere Informationen unter www.lebendige-agrarlandschaften.de