„Lebensqualität und gesunde Umwelt sind immer mehr gefragt, gerade wenn es um die wirtschaftliche Zukunft ländlicher Räume geht", so der DVL-Vorsitzender Josef Göppel MdB.
Europaweit leben auf dem Lande über 60 Prozent der Bevölkerung. Mehr als 50 Prozent aller Arbeitsplätze sind dort angesiedelt. Besonders attraktiv sind diese Gebiete durch ihr unverwechselbares kulturelles Erbe, vielfältige Landschaften und ihre Naturnähe. Gleichzeitig haben ländliche Räume aber auch mit vielfältigen Problemen zu kämpfen: So können immer weniger Menschen von der Landwirtschaft leben, die Bevölkerung nimmt in vielen Regionen in Ostdeutschland und anderswo dramatisch ab. Damit werden Schulen und Läden geschlossen sowie Buslinien ausgedünnt, ein Teufelskreis beginnt.
Vor diesem Hintergrund werden in der Studie die bisherigen Ansätze analysiert, um aus natürlichen Potentialen Arbeitsplätze im ländlichen Raum zu sichern und zu schaffen. Daraus abgeleitet werden Forderungen an EU, Bund, Länder und Kommunen, wie Natur verstärkt als Motor ländlicher Entwicklung eingesetzt werden kann.
Konkrete Beispiele zeigen, wie regionale Wirtschaftskreisläufe durch Naturschutzaktivitäten angestoßen werden können und zu einer zusätzlichen Wertschöpfung in ländlichen Regionen beitragen, oder durch den Schutz von Natur hohe Folgekosten verhindert werden. So versorgt der Verein Naturschutzpark in der Lüneburger Heide mehr als 120 kleine und mittelständische Unternehmen mit Aufträgen für Landschaftspflege- und Sanierungsarbeiten, oder das Kooperationsmodelle Trinkwasserschutz in Niedersachsen gewährleistet kostengünstig sauberes Trinkwasser und honoriert Extensivierungsmaßnahmen der Landwirtschaft mit jährlich 17 bis 18 Mio. Euro.
Die Landschaftspfleger fordern daher von allen Handlungsebenen, dass die Relevanz intakter Natur zukünftig bei politischen Entscheidungen viel stärker Berücksichtigung findet, um die Entwicklung ländlicher Räume insgesamt sicher zu stellen.
Die Studie wurde im Rahmen eines vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz geförderten Projektes erstellt und kann gegen Erstattung der Versankosten beim DVL (Deutscher Verband für Landschaftspflege, Feuchtwanger Str. 38, D-91522 Ansbach, Tel.: 0981-4653–3540, E-Mail:
bestellung@lpv.de) bezogen werden. (DLV)