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24.12.2013 | 08:03 | Flora und Fauna 
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Tiere und Pflanzen des Jahres 2014

Berlin - Für das Jahr 2014 heben Organisationen einige Tiere und Pflanzen ganz besonders hervor.

Stars und Sternchen der Natur 2014 - Spitzwegerich
(c) proplanta
Die Auszeichnungen wie etwa «Orchidee des Jahres» sollen auf Gefährdungen der Lebensräume hinweisen oder ein Bewusstsein für Arten schaffen, die wichtige Funktionen in ihren Ökosystemen haben.

Sie blüht in Weiß- und Rottönen, verdankt ihren Namen dem schwanenhalsartig gebogenen Griffel in der Blüte und hat einen hohen Stil: Die Schwanenblume ist «Blume des Jahres 2014». Sie wurde von der Loki Schmidt Stiftung ausgewählt, die auf die 2010 gestorbene Ehefrau des Altbundeskanzlers Helmut Schmidt (SPD) zurückgeht.

Die Schwanenblume steht in vielen Bundesländern auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, da ihre Lebensräume, Flussauen und Marschgebiete, eingedeicht und entwässert wurden.

Sein Ruf hört sich wie gellendes Gelächter an. Und zum Lachen hat der Grünspecht allen Grund: Er zählt zu den wenigen heimischen Brutvögeln, deren Bestände deutlich angewachsen sind. Etwa 42.000 Brutpaare und damit mehr als doppelt so viele wie vor zwanzig Jahren seien in Deutschland vorhanden. Von dem Naturschutzbund Deutschland und dem Landesbund für Vogelschutz wurde der Grünspecht zum «Vogel des Jahres 2014» gekürt.

Die «Orchidee des Jahres 2014» ist der Blattlose Widerbart, eine besonders gefährdete Art. Die Vorstände des Arbeitskreises Heimische Orchideen der Bundesländer erhoffen sich durch die Kürung einen besseren Schutz für die Orchideenarten in Deutschland. Die Blüte der Orchidee weise die Besonderheit auf, dass die Blütenlippe anders als bei ihren Verwandten nach oben zeige. Den Namenszusatz trägt die Pflanze, weil ihr bis zu zwanzig Zentimeter langer Stängel keine Blätter hat.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat den Wolfsmilchschwärmer zum «Schmetterling des Jahres 2014» gewählt. Das Tier sei in ganz Deutschland gefährdet. Abgase hätten den Bestand an Zypressen-Wolfsmilch, der Nahrungspflanze der Raupen, verringert.

Dadurch gebe es immer weniger Schwärmer. Mit acht Zentimetern Flügelspannweite sei der Schwärmer einer der größten Nachtfalter Deutschlands.

Der Stör ist «Fisch des Jahres 2014», ausgewählt vom Deutschen Angelfischerverband. Der Europäische Stör kann mehr als 60 Jahre alt und über vier Meter lang werden. In Deutschland gilt er als ausgestorben, es laufen allerdings Versuche, ihn wieder in deutschen Flüssen heimisch zu machen. Vor allem Wasserverschmutzung sowie Wehre und Wasserkraftanlagen bedrohen den Lebensraum des Störs. Die versperrten ihm den Weg von Nord- und Ostsee zu Laichgründen in den Flüssen.

Die Gelbbauchunke ist zum «Lurch des Jahres 2014» durch die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT), gewählt worden.

Zwar ist das kaum fünf Zentimeter große Tier europaweit noch nicht vom Aussterben bedroht, doch stehe es gerade in Deutschland nicht gut um die Gelbbauchunke. Merkmal ist ihr gelb-schwarz gemusterten Bauch, der gleichzeitig ihre Überlebensstrategie ist: Der Lurch biegt sich plötzlich nach oben und erschreckt damit Feinde.

Das größte Landsäugetier Europas ist der Wisent. Er kann bis zu zwei Meter hoch und fast eine Tonne schwer werden. Die Organisation Schutzgemeinschaft Deutsches Wild, hat den Pflanzenfresser als «Wildtier des Jahres 2014» ausgezeichnet. Damit werden die erfolgreichen Bemühungen um eine Auswilderung der Bisonart gewürdigt, die in Deutschland seit Jahrhunderten ausgestorben war.

Der Spitzwegerich ist «Arzneipflanze des Jahres 2014». Sie wirke antibakteriell und mildere den Hustenreiz, begründeten Wissenschaftler der Universität Würzburg ihre Wahl. Seit Jahrtausenden wird die Pflanze in der Heilkunde genutzt, allerdings lägen keine aktuellen klinischen Studien vor. Der Titel sei deshalb auch eine «Aufforderung an die Forschung». (dpa)
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Kommentare 
Forstverein schrieb am 28.12.2013 17:23 Uhrzustimmen(72) widersprechen(60)
Liebes proplanta-Team, es wäre schön gewesen, wenn Sie auch dem Baum des Jahres 2014, die Trauben-Eiche, erwähnt hätten. Vielleicht könnten Sie ja noch darauf hinweisen. Infos dazu finden Sie unter www.baum-des-jahres.de. Schöne Grüße und einen Guten Rutsch! Ihr Deutscher Forstverein
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