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25.09.2020 | 12:13 | Corona-Infektionen 

Corona-Ausbruch bei Fleischverarbeiter: Massentest begonnen

Emsdetten - Nach dem Corona-Ausbruch in einem fleischverarbeitenden Betrieb in Emsdetten (Kreis Steinfurt) mit 26 Infizierten hat am Freitag ein Massentest begonnen.

Corona-Ausbruch bei Fleischverarbeiter
Erneut Massentests nach Corona-Ausbruch bei Fleischverarbeiter. (c) Darren Baker - fotolia.com
Teams des Kreises wollen bei allen rund 300 Mitarbeitern Abstriche nehmen. Erste Ergebnisse werden laut Kreissprecherin Kirsten Weßling frühestens am Samstagabend erwartet. Getestet werden sollen auch weitere rund 200 Kontaktpersonen vorwiegend aus dem häuslichen Umfeld der Beschäftigten. Bei Bedarf wollen mobile Abstrichteams die Betroffenen zu Hause aufsuchen. Zu einer Testteilnahme aufgefordert sind außerdem alle Personen, die sich vom 18. bis 24. September mehr als 30 Minuten auf dem Firmengelände aufgehalten haben.

Die Infektion der 26 Beschäftigten war am Mittwoch bekanntgeworden. Der Kreis Steinfurt hatte daraufhin alle rund 300 Mitarbeiter des Geflügelverarbeiters Allfrisch in Quarantäne geschickt. Ein weiterer Abstrich ist für kommenden Dienstag geplant. Die Produktion steht derzeit still. An einem Konzept für einen Notbetrieb werde gearbeitet, hatte der Kreis am Donnerstag mitgeteilt.

Das Unternehmen geht bislang davon aus, dass die Infektionen auf zwei Feiern aus familiären Anlässen zurückgehen. Die positiv getesteten Beschäftigten wohnten in privat gemieteten Wohnungen, nicht in Sammelunterkünften, hatte die Firma am Donnerstagabend mitgeteilt. Sie «stehen damit erkennbar nicht im Zusammenhang mit arbeitsrechtlichen Fragen nach Festanstellung, Werkverträgen oder Arbeitnehmer-Überlassung», betonte der Betrieb. Die betroffenen Personen seien symptomfrei oder hätten nur leichte Symptome.

Laut Landeszentrum Gesundheit gab es am Freitag kreisweit 90 akute Corona-Infizierte. Der für die Verhängung von weiteren Maßnahmen wichtige Sieben-Tage-Wert an Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner lag bei 14,5 und damit deutlich entfernt vom unteren Grenzwert 35, ab dem die Kreisbehörden konkrete Maßnahmen mit Landesbehörden abstimmen müssen. Zuletzt hatte der Wert im Kreis Steinfurt am 1. Mai so hoch gelegen. Im Kreisgebiet lebten Ende 2019 gut 448.000 Menschen.
dpa/lnw
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