Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
14.03.2024 | 15:10 | Energiebranche 

Eon will sinkende Einkaufspreise auch künftig an Kunden weitergeben

Essen - Deutschlands größter Energieversorger Eon will seine Kundinnen und Kunden auch künftig an sinkenden Einkaufspreisen teilhaben lassen.

Eon
Von geringeren Einkaufspreisen sollen Eon-Kunden weiterhin profitieren. Für den Endpreis spielen aber auch die Netzentgelte eine wichtige Rolle. Eon will deutlich mehr als bisher in Netze investieren. (c) proplanta
«Sobald wir den Spielraum haben, werden wir niedrigere Großhandelspreise auch an unsere Kunden weitergeben», sagte Eon-Finanzvorstand Marc Spieker bei der Bilanz-Pressekonferenz am Mittwoch in Essen. Die Mehrwertsteuererhöhung bei Erdgas zum 1. April von 7 auf dann wieder 19 Prozent will Eon allerdings an alle Kunden weitergeben. Der Steuersatz war zur Entlastung während der Energiekrise zum 1. Oktober 2022 abgesenkt worden. Der Energieriese mit Hauptsitz in Essen hat in Deutschland nach früheren Angaben rund zwölf Millionen Strom- und zwei Millionen Erdgaskunden.

Eon betreibt in Deutschland 700.000 Kilometer Stromleitungen

Eon ist nach eigenen Angaben auch größter Strom-Verteilnetzbetreiber Deutschlands und Europas. Als Verteilnetz werden alle Stromnetzebenen unterhalb des Übertragungsnetzes, also der auch «Stromautobahnen» genannten Höchstspannungsleitungen, bezeichnet. Das Strom-Verteilnetz spielt eine wichtige Rolle beim Energie-Umbau Deutschlands hin zur Klimaneutralität. In Europa gehören Eon rund 1,6 Millionen Kilometer Strom- und Gasleitungen in neun Ländern. In Deutschland betreibt das Unternehmen von den knapp 1,9 Millionen Kilometern Stromnetz fast 700.000 Kilometer. Hinzu kommen 100.000 Kilometer Gasnetz.

Eon kündigte am Mittwoch an, in den nächsten Jahren deutlich mehr Geld vor allem in den Netzausbau zu stecken als bislang geplant. Von 2024 bis 2028 will der Konzern europaweit 42 Milliarden Euro in die Energiewende investieren. Die bisherige Fünfjahresplanung sah für den Zeitraum 2023 bis 2027 rund 33 Milliarden Euro vor. Man wolle in ein sicheres, wettbewerbsfähiges und nachhaltiges Energiesystem investieren, hieß es. Von den 42 Milliarden Euro sollen 34 Milliarden in das Netzgeschäft fließen. Davon wiederum will Eon mehr als 25 Milliarden Euro in Deutschland investieren.

Eon kümmert sich beispielsweise um Neuanschlüsse von Solar- und Windkraft-Anlagen sowie die Modernisierung der Netzinfrastruktur. Auch braucht es hohe Investitionen, um die Planung, Überwachung und Steuerung der Netze zu digitalisieren.

Birnbaum: «Europa braucht intelligente Energieinfrastruktur»

«Was Europa jetzt braucht, ist eine intelligente Energieinfrastruktur für nachhaltige, sichere und bezahlbare Energie», sagte Eon-Chef Leonhard Birnbaum. «Genau darauf haben wir Eon ausgerichtet, und diesen Kurs setzen wir konsequent fort. Das heißt, dass wir weiter massiv investieren, um den stark wachsenden Bedarf an Energieinfrastruktur zu decken.» Eon hatte im Oktober 2023 nach eigenen Angaben die einmillionste Erneuerbare-Energien-Anlage an sein Verteilnetz angeschlossen.

Eon bestätigte die Anfang Februar vorgelegten Eckdaten für das Geschäftsjahr 2023. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg demnach im Jahresvergleich um 16 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro. Rund 70 Prozent davon stammten aus dem staatlich regulierten Netzgeschäft. Der bereinigte Jahresüberschuss legte um 12 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro zu. Die Aktionäre sollen je Aktie 0,53 Euro Dividende (2022: 0,51 Euro) erhalten. Die Anzahl der Beschäftigten stieg um 3.000 auf 74.600.

Im laufenden Jahr rechnet Eon mit einem bereinigten Konzern-Ebitda von 8,8 bis 9,0 Milliarden Euro. Der bereinigte Konzernüberschuss soll zwischen 2,8 und 3,0 Milliarden betragen. Bis 2028 solle das bereinigte Konzernergebnis auf über 11 Milliarden Euro ansteigen, kündigte der Energieriese an. An der Börse kamen die Aussichten gut an. Am frühen Mittwochnachmittag lagen Eon-Aktien über 5 Prozent im Plus.

Eon-Chef: «Wir wollen ein Spielmacher sein»

Birnbaum bekräftigte den Führungsanspruch seines Unternehmens bei der Umsetzung der Energiewende. «Führen in der Energiewende heißt, technologische Standards zu entwickeln, einzusetzen, zu kontrollieren, mit denen die Dekarbonisierung gelingt. Und zwar nicht einmal, sondern millionenfach», sagte er vor Journalisten. Eon müsse sich einbringen. «Als einer der Großen in Europa, als einer der Großen in der deutschen Energiewende ist es an uns, einen Beitrag zu leisten dafür, dass diese Wende tatsächlich effizient, nachhaltig und für unsere Kunden positiv gelingt.»

Der Konzern sei so aufgestellt, dass er einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen der Energiewende in Europa leisten könne und ein integraler Bestandteil der europäischen Energiewende werde. «Wir wollen jemand sein, der diese Energiewende aktiv gestaltet. Wir wollen ein Spielmacher sein.» Dies werde von Eon auch zunehmend erwartet. Dieser proaktive Anspruch spiegele sich auch in den für die nächsten fünf Jahre angekündigten Milliardeninvestitionen wider.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Heißester Apriltag in Tel Aviv seit 85 Jahren

 Extremwetter machen Küstenüberwachung künftig wichtiger

 Kaltes Wetter schadet Stechmücken nicht

 Trendwende in Sicht? Bundesregierung hebt Konjunkturprognose leicht

 Abgeordneter ruft Verfassungsgericht wegen Klimaschutz-Reform an

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken