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26.05.2017 | 12:53 | Religiöse Bräuche 

Der Blutritt: Europas größte Reiterprozession mit verstärktem Polizeieinsatz

Weingarten - Rund 2.700 Wallfahrer sind am Freitagmorgen beim traditionellen «Blutritt» durch Weingarten bei Ravensburg (Baden-Württemberg) gezogen.

Blutritt
Beim «Blutritt» im oberschwäbischen Weingarten reiten zahlreiche Wallfahrer auf Pferden durch die Straßen - gekleidet in Frack und Zylinder. Viele sind schon seit Jahrzehnten dabei. (c) proplanta
Die Reiter mit Frack und Zylinder waren schon in den frühen Morgenstunden in den Straßen der oberschwäbischen Stadt und auf den angrenzenden Feldern unterwegs. Das religiöse Schauspiel lockt neben den Teilnehmern jedes Jahr auch rund 30.000 Zuschauer an - die Veranstaltung gilt als größte Reiterprozession Europas.

In diesem Jahr wurde auch die Polizeipräsenz verstärkt. Nach Angaben der zuständigen Behörde sollten während des «Blutritts» mehr als hundert Beamte im Einsatz sein, darunter auch Polizeireiter. Bis in den späten Vormittag blieb es aber zunächst ruhig: Es habe keine Vorfälle gegeben, sagte eine Sprecherin.

«Das Sicherheitskonzept haben wir weit im Vorfeld auf die Beine gestellt», sagte Günter Staud, Verwaltungsdirektor der Stadt, vor der Veranstaltung. Der jüngste Anschlag bei einem Konzert in Manchester habe darauf keinen Einfluss gehabt. «Wir waren bereits gut vorbereitet.» Die Wallfahrer des «Blutritts« versammeln sich jedes Jahr am Freitag nach Christi Himmelfahrt zu Ehren der Heilig-Blut-Reliquie. Diese enthält der Legende nach mit Erde vermischtes Blut von der Kreuzigung Christi. Die Wurzeln der Heilig-Blut-Verehrung reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück.

Viele Wallfahrer sind selbst seit Jahrzehnten dabei: Franz Hertkorn beispielsweise reitet seit knapp 20 Jahren mit. Für das religiöse Schauspiel reist der 67-Jährige jedes Mal extra aus dem badischen Rottweil an. «Für mich gibt es zwei wichtige Termine im Jahr» sagte er. «Den Rottweiler Narrensprung und den Blutritt in Weingarten.»

Wenige hundert Meter weiter steht Franz Ritscher, der schon seit 42 Jahren mit reitet. Der Turnierreiter hat sein Pferd Little Joe mitgebracht. «Heute sind die meisten Tiere hier Sportpferde», sagt der 68-Jährige. Früher dagegen seien vor allem Landwirte mit ihren eigenen Arbeitspferden mitgeritten.
dpa
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