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27.01.2011 | 13:31 | Dioxin-Skandal 

Harles und Jentzsch arbeitet vorläufig weiter

Uetersen - Die in den Dioxin-Skandal verwickelte Firma Harles und Jentzsch kann vorläufig weiterarbeiten.

Fette

«Es ist ausreichend Liquidität vorhanden, um diesen Betrieb hier fortzuführen», sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Heiko Fialski am Donnerstag auf dem Unternehmensgelände.

Allerdings dürfe die Harles und Jentzsch GmbH keine Futterfette herstellen. Erlaubt seien der Handel mit technischen Fetten und Fettsäuren sowie die Produktion von Natronseifen für die Papierindustrie. Die in Uetersen lagernden Warenvorräte seien durch das Landeslabor Schleswig-Holstein untersucht und unter Auflagen für eine Verwendung außerhalb des Futtermittelbereichs freigegeben worden. Ein qualifizierter Fachbetrieb solle die Verwendung der Warenvorräte und alle Handelsgeschäfte überwachen.

Das Unternehmen Harles und Jentzsch steht im Verdacht, systematisch Futterfette gepanscht zu haben. Futtermittel mit überhöhten Dioxinwerten waren daraufhin unter anderem in Legehennen- Betrieben eingesetzt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Nach Fialskis Angaben haben sich bisher 30 Geschädigte gemeldet, die Schadenersatzansprüche geltend machen wollen. Diese seien noch nicht beziffert. «Was dabei am Ende herauskommt, steht noch nicht fest.» Harles und Jentzsch hatte wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet. «Das gesamte Vermögen der Harles und Jentzsch GmbH steht den Gläubigern zur Verfügung.» Über den Wert des haftenden Betriebsvermögens könnten aber noch keine Angaben gemacht werden.

Das Unternehmen hat nach Fialskis Angaben bei ihrer Betriebshaftpflichtversicherung und beim Deutschen Verband Tiernahrung einen Schadensfall angezeigt. Die Haftpflichtversicherung decke Personen- und Sachschäden bis zu 2 Millionen Euro und Vermögensschäden bis zu 100.000 Euro ab. Beim Verband Tiernahrung bestehe eine Haftpflichtversicherung über maximal 25 Millionen Euro.

«Wann das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Firma Harles und Jentzsch GmbH eröffnet wird, steht noch nicht fest», sagte Fialski. Bei dem Unternehmen sind elf Mitarbeiter beschäftigt. Sechs weitere Arbeitnehmer bei einer Tochtergesellschaft seien durch die Insolvenz mittelbar betroffen. (dpa)

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