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27.09.2013 | 18:24 | Verbraucherpreise 

Inflation sinkt trotz hoher Nahrungsmittelpreise

Wiesbaden - Erstmals seit mehr als drei Jahren fallen die Energiepreise in Deutschland wieder. Das dämpft die ohnehin geringe Inflation weiter - obwohl Nahrungsmittel auch im September deutlich mehr kosten als vor einem Jahr.

Inflation 2013
(c) proplanta
Das gab es in Deutschland schon lange nicht mehr: Energie ist billiger als vor einem Jahr, besonders die Kraftstoffpreise purzeln. Das dämpft die Inflation, die trotz der nach wie vor kräftig steigenden Nahrungsmittelpreise im September erneut zurückgegangen ist.

Die jährliche Teuerung sank überraschend von 1,5 Prozent im August auf 1,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag nach vorläufigen Berechnungen in Wiesbaden mitteilte. Im Juli hatte die Inflationsrate noch bei 1,9 Prozent gelegen. Im Vergleich zum Vormonat änderte sich das Preisniveau im September nicht.

Die Statistiker begründeten die relativ niedrige Inflation vor allem mit der Entwicklung der Energiepreise, die erstmals seit Juni 2010 wieder unter dem Niveau des Vorjahres lagen. Haushaltsenergie und Kraftstoffe waren 0,2 Prozent billiger als vor einem Jahr.

Während Strom infolge der Anfang 2013 kräftig erhöhten Ökostromabgabe weiter deutlich teurer ist als im Vorjahr, können Autofahrer spürbar günstiger tanken: Kraftstoffe kosteten im September 6,6 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor, sagte eine Statistikerin. Heizöl ist 5,8 Prozent billiger geworden.

Hingegen liegt der Preisanstieg bei den Nahrungsmitteln mit 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr noch immer weit über der Gesamtteuerung. Immerhin: Die größten Sprünge scheinen vorbei zu sein. Im August hatten sich Obst, Gemüse, Fleisch & Co. noch um 4,9 Prozent binnen Jahresfrist verteuert, im Juli sogar um 5,7 Prozent.

Insgesamt entfernt sich die Inflationsrate immer weiter von der Warnschwelle der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Währungshüter sehen ein stabiles Preisniveau bei Werten von knapp unter 2,0 Prozent gewahrt. (dpa)
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