Am 2. Februar wird Maria Lichtmess 40 Tage nach Weihnachten gefeiert. Es gilt als Fest zur Darstellung des Herrn im Tempel und ist der Festtag der geweihten Kerzen und des Lichtes.
„Früher hat man alle Kerzen, die man das ganze Jahr über gebraucht hat, in der Kirche weihen lassen“, erinnert sich Ehrenlandesbäuerin Annemarie Biechl. Diese Kerzen begleiteten die Menschen durch das ganze Jahr und wurden zu den kirchlichen Feiertagen angezündet. Sie zierten mancherorts auch den Christbaum, auf der anderen Seite wurden die Wetterkerzen zum Schutz vor schweren Unwettern entzündet.
„Als ich Kind war, setzte sich die Familie am Lichtmessabend in der Stube zusammen und zündete für jeden Anwesenden eine Kerze, die so genannten Pfenniglichtl, mit seinem Namen an. Man betete gemeinsam den Rosenkranz, bis alle Lichter abgebrannt waren“, erzählt Biechl. Heute sei von dieser Tradition nicht mehr viel lebendig. Auch im Hause Biechl selbst sei der Brauch verloren gegangen.
Im Bauernjahr kam „Maria Lichtmess“ ebenso eine wichtige Bedeutung zu. Am 2. Februar erhielten die Knechte und Mägde den Jahreslohn in Geld und Naturalien. Sie konnten sich bei ihrem Dienstherrn neu verpflichten oder den Arbeitgeber wechseln.
Dazu Ehrenlandesbäuerin Annemarie Biechl: „Ich erinnere mich daran, dass die Mägde verzierte Wachsstöcke überreicht bekommen haben. Ich selbst habe die Wachsstöcke lange später noch als Geschenk mitgebracht.“
Die meisten Bräuche und Bedeutungen von Maria Lichtmess gingen im Laufe der Jahrhunderte verloren. Was ist geblieben? In manchen Gegenden Deutschlands ist Maria Lichtmess der Tag, an dem die Christbäume und Krippen wieder aus den Kirchen und Häusern entfernt werden. „Und im BBV-Kreisverband Rosenheim findet jedes Jahr an Lichtmess traditionell der Kreisbauerntag statt“, sagt Biechl.
Als Hauptredner konnte der Bezirkspräsident des Bayerischen Bauernverbandes für Oberbayern, MdL Anton Kreitmair, gewonnen werden. Er spricht zum Thema: „Bayerische
Agrarpolitik – Wo stehen wir und wo geht die Reise hin?“