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14.10.2014 | 11:44 | Regionale Lebensmittel 

Schmidt: Regionalfenster für Lebensmittel hat sich etabliert

Berlin - Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) setzt auf eine wachsende Verbreitung des neuen Regional-Logos für Lebensmittel in den Supermärkten.

Regionalfenster
Immer mehr Produkte im Supermarkt tragen ein blaues Logo mit der Aufschrift «regional». Die Bundesregierung verspricht sich von dem Logo mehr Klarheit für die Kunden. Verbraucherschützer haben Zweifel. (c) bmel
Das blaue «Regionalfenster» versichere dem Verbraucher, «dass er ein regionales Produkt kauft, das dieses Etikett auch verdient», sagte Schmidt am Dienstag in Berlin. Nach dem Start bei mehreren Handelsketten zu Jahresbeginn sind aktuell 2.400 Produkte für das Kennzeichen registriert, das Anbieter freiwillig nutzen können. Schmidt formulierte als Ziel 5000 Produkte in einigen Jahren. Die Verbraucherorganisation Foodwatch verlangte dagegen Pflicht-Vorgaben für Regionalprodukte.

Schmidt sagte, das «Regionalfenster» habe sich am Markt etabliert. Es zeigt, woher die Hauptzutat eines Produkts stammt und wo es verarbeitet wurde. Genannt wird auch, wie die Region definiert ist. Bevor die Kennzeichnung bei einem registrierten Produkt auf die Packung gedruckt werden darf, muss ein Zertifikat einer Prüfstelle vorliegen. Nach Angaben des Trägervereins nutzen Ketten wie Edeka, Rewe, Tegut, Netto, Lidl und Norma das neue Logo. Das Kennzeichen soll auch auf Blumen und Zierpflanzen ausgeweitet werden.

Der stellvertretende Foodwatch-Geschäftsführer Matthias Wolfschmidt sagte der dpa: «Die Bundesregierung muss sich für eine EU-weite, verbindliche Herkunftskennzeichnung der wichtigsten Zutaten starkmachen.» Das «Regionalfenster» bringe nur zum Schein besseren Schutz vor Irreführung. Produzenten könnten Regionalität weiter ganz legal mit wolkigen Werbelandschaften vortäuschen, indem sie das freiwillige Logo ignorierten und Herkunftsangaben wegließen. «Wenn bei einem Produkt die regionale Herkunft beworben wird, muss die Ursprungsregion auch ausgewiesen werden - verpflichtend.»

Schmidt sagte dagegen, er strebe keine Verbindlichkeit für das Logo an. Dafür wäre eine exakte Definition einer Region nötig, er wolle aber Spielraum für emotionales Regionalverständnis lassen. Pflicht-Kennzeichnungen nur für deutsche Produkte wären nach Ministeriumsangaben rechtlich nicht möglich. (dpa)
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