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10.06.2010 | 20:20 | Auf Bisphenol A soll verzichtet werden 

UBA fordert Ersatz für Massenchemikalie

Dessau-Roßlau - Das Umweltbundesamt (UBA) hat die Hersteller und Nutzer der massenhaft verwendeten Chemikalie Bisphenol A aufgefordert, vorsorglich auf alternative Stoffe umzusteigen.

Labor
(c) Andreas F. - fotolia.com
Bisphenol A stecke in vielen Alltagsgegenständen - von Konservendosen, DVDs, Thermopapier über Lebensmittelverpackungen bis hin zu Babyflaschen, teilte das UBA am Mittwoch in Dessau-Roßlau mit. Das Altstoffchemikalien-Programm der EU und die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA bewerten Produkte auf Bisphenol A-Basis für Verbraucherinnen und Verbraucher derzeit als unbedenklich.


Kanada, Dänemark und Frankreich haben Bisphenol-A-haltige Babyflaschen und andere Produkte für Kinder verboten


«Aus Sicht des Umweltbundesamtes bestehen zwar noch Datenlücken; doch die vorliegenden Kenntnisse sollten ausreichen, die Verwendung bestimmter Bisphenol-A-haltiger Produkte aus Vorsorgegründen zu beschränken», erklärte UBA-Präsident Jochen Flasbarth.


Bisphenol A wirkt auf den Menschen ähnlich wie das weibliche Sexualhormon Östrogen

Die Chemikalie gehöre mit 3,8 Millionen Tonnen pro Jahr zu den am meisten produzierten ihrer Art weltweit. Nach Erkenntnissen der Behörde könne sich aus Produkten Bisphenol lösen und dann auch von Menschen aufgenommen werden. Der Ausgangsstoff der Chemikalie seien Polykarbonat-Kunststoffe und Epoxidharze. Bisphenol A wirke ähnlich wie das weibliche Sexualhormon Östrogen. Das zeigten zahlreiche Studien an Säugetieren und Fischen, teilte das UBA weiter mit. Die Chemikalie sei zwar weniger potent als das natürliche Sexualhormon, störe aber nachweislich bei einigen Organismen die Fortpflanzung.  (dpa)
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