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19.01.2010 | 09:10 | Sturmschäden  

Drei Jahre nach Kyrill sind die meisten Schäden beseitigt: Mehr als 150 Millionen Euro Hilfsgelder eingesetzt

Düsseldorf - Drei Jahre nach dem verheerenden Orkan Kyrill sind die Waldschäden in Nordrhein-Westfalen weitgehend beseitigt und neuer Wald wächst wieder nach.

Windwurf
(c) proplanta
Am 18. Januar 2007 waren nach der wohl größten Naturkatastrophe, die Nordrhein-Westfalen jemals heimgesucht hatte, große Teile des Waldes vor allem in Südwestfalen verwüstet: 15 Millionen Festmeter Holz waren gefallen, das ist etwa die vierfache Menge des normalen Jahreseinschlags. „Unsere schnelle Hilfe hat gewirkt. Auch wenn die Schäden im Wald noch viele Jahre lang sichtbar sein werden und viele Waldbesitzer noch unter den Folgen zu leiden haben, können wir eine positive Bilanz des Katastrophenmanagements ziehen“, sagte Umweltminister Eckhard Uhlenberg.

Direkt nach der Katastrophe stellte die Landesregierung 100 Millionen Euro an finanzieller Hilfe zur Verfügung.  Für forstliche Maßnahmen hat zusätzlich der Bund noch knapp 10 Millionen Euro Sondermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe für Agrarstruktur und Küstenschutz bereitgestellt. Dazu kamen 101 Millionen Euro aus dem Solidaritätsfonds der Europäischen Union – das sind etwa 60 Prozent der Summe, die insgesamt der Bundesrepublik für die Kyrill-Bewältigung zur Verfügung gestellt wurde.


Die Hilfen im Einzelnen:

EU-Mittel:

Mit 101 Millionen Euro aus dem Solidaritätsfonds der Europäischen Union wurden Ausgaben des Landes und der Kommunen zur Bewältigung der Sturmkatastrophe ersetzt, insbesondere die unmittelbaren Aufräumarbeiten oder die weitere Instandsetzung der öffentlichen Infrastruktur.


Fördermittel des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen:

Bisher wurden 41 Millionen Euro für forstliche Maßnahmen aus Landes- und Bundesmitteln bewilligt. Für fast 14 Millionen Euro wurden Maßnahmen für die Wiederaufforstung der Kahlflächen mit klimastabilen  Laub- und Mischbeständen bewilligt. Dies entspricht etwa 5.500 Hektar. Die übrigen Flächen haben sich durch Naturverjüngung wieder bestockt oder werden durch die Waldbesitzer allein mit Eigenmitteln aufgeforstet. Nahezu 24 Millionen Euro wurden für die Wiederherstellung der Wegeinfrastruktur im Wald bewilligt.  Hinzu kommen noch Mittel in Höhe von etwa 3 Millionen Euro für den Forstschutz gegen Insekten und 3 Millionen Euro für die Wiederherstellung der touristischen Infrastruktur.

Das Umweltministerium hat zudem mit 8 Millionen Euro die Vergabe günstiger Kredite durch die NRW-Bank an Waldbesitzer, Kommunen und holzverarbeitende Betriebe gefördert. Insgesamt wurden Kredite in Höhe von 65 Millionen Euro vergeben. „Wir haben die Katastrophe gemeistert, mit einer enormen Kraftanstrengung aller Beteiligten und mit den großzügigen finanziellen Hilfen von Land, Bund und EU“, sagte Uhlenberg und fügte hinzu: „Wir ziehen aber auch Lehren daraus. Die Wiederaufforstung steht zum Beispiel ganz unter dem Zeichen der Anpassung an den Klimawandel in Bezug auf Bodenerosionen und die Standfestigkeit von Bäumen.“ (PD)
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