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23.10.2009 | 18:39 | Forstwirtschaft  

Weltforstkongress endet mit Klima-Empfehlungen

Buenos Aires - Nach fünftägigen Beratungen geht der 13. Weltforstkongress in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires am Freitag mit Empfehlungen für den Klimagipfel im Dezember in Kopenhagen zu Ende.

Weltforstkongress
(c) proplanta
Ganz oben auf der Liste der Vorschläge steht der sogenannte REDD-Mechanismus. Er sieht vor, dass reiche, große Mengen Kohlendioxid ausstoßende Industrieländer wie Deutschland ärmeren Ländern Geld dafür bezahlen, damit die ihre Wälder nicht abholzen und den in der Biomasse gespeicherten Klimakiller Kohlendioxid nicht freisetzen. Etwa 4.500 Waldfachleute aus aller Welt hatten seit Montag Fragen der Waldnutzung und des Waldschutzes diskutiert. Außerdem seien im Verlauf der Tagung neue Verträge in der Holzbranche mit einem Umfang von 36 Millionen Dollar (24 Millionen Euro) abgeschlossen worden, teilten die Veranstalter mit.

Zahlreiche Redner wiesen auf die wirtschaftliche und ökologische Bedeutung der Wälder hin. Etwa 1,5 Milliarden Menschen leben direkt vom Wald. Wälder seien die wichtigste natürliche Ressource für den Menschen und das Leben auf der Erde. Sie stabilisieren das Klima, produzieren Nahrung und Trinkwasser, sind der wichtigste Lieferant von Bioenergie und nachwachsendem Baumaterial. Aber alles das sei auf Dauer nur gesichert, wenn die Wälder nachhaltig genutzt und geschützt würden, warnte Philipp Göltenboth, Leiter des Fachbereichs Wald bei der deutschen Sektion der Umweltorganisation WWF.

Immer noch gehen jedes Jahr etwa 13 Millionen Hektar durch Brandrodung und industriellen Einschlag verloren. Diese Fläche ist größer als Österreich und die Schweiz zusammen. Insgesamt 67 Staaten unterstützten deshalb das vom WWF geforderte Ziel, bis 2020 den Waldverlust zu stoppen. Der Forstkongress unter der Schirmherrschaft der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen (UN) findet alle sechs Jahre statt. Das Leitmotiv des Kongresses lautete «Waldentwicklung - lebenswichtiges Gleichgewicht». (dpa)
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