10.10.2018 | 19:05 | Eurokurs
EU-Währung sinkt auf 1,1492 USD/EUR - China bläst zum Gegenangriff im Zollkonflikt mit den USA und will US-Staatsanleihen veräußernStuttgart/Paris/Chicago - Der Eurokurs tendierte diese Woche zwischen 1,14-1,15 USD/EUR und stand heute Mittag bei 1,1492 USD/EUR. |
Eurokurs (c) proplanta
Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,1500 USD/EUR (Dienstag 1,1435) USD/EUR fest.
Beim Handelskrieg zwischen den USA und China brodelt gewaltig. Laut Nachrichten-dienst Bloomberg bereitet sich das chinesische Finanzministerium noch in dieser Woche auf den Verkauf von 3 Mrd. US-Dollar teuren US-Staatsanleihen vor. Dies wäre zwar erst das dritte Mal seit 2004, aber das zweite Mal in diesem Jahr, dass China US-Staatsanleihen abstößt.
Veräußert werden sollen fünf-, zehn- und dreißigjährige Anleihen. China ist bekanntlich der größte Gläubiger der USA und besitzt US-amerikanische Staatsanleihen in Höhe von mehr als 1 Bill. US-Dollar. Damit ist China der größte Kreditgeber weltweit für die USA, abgesehen von der US-Notenbank.
Für die US-amerikanische Wirtschaft ist solch ein Abverkauf aber nicht ohne Risiken, denn durch den Verkauf von US-Dollar würde der Dollar-Kurs sinken. Dadurch würde sich auch das Wirtschaftswachstum des von US-Präsident Donald Trump regierten Landes verringern, sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen müssten für Kredite wesentlich mehr bezahlen.
Der Eurokurs profitierte laut Handel etwas von der Beruhigung am italienischen Anleihemarkt. Nach wie vor bleiben die Querelen um die Haushaltspläne der italienischen Regierung ein heikles Thema am Devisenmarkt. Der stellvertretende Ministerpräsident Matteo Salvini stellte in einem Interview mit dem Fernsehsender RAI noch einmal klar, dass es keine Abstriche bei den umstrittenen Haushaltsplanungen geben werde.
Fazit: Italien sorgt weiterhin für Kursschwäche beim Euro. Jetzt bläst China zum Gegenangriff im Zollkonflikt mit den USA und will US-Staatsanleihen im Wert von mehr als 1 Bill. US-Dollar veräußern, was den US-Dollar massiv unter Druck setzten könnte.
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