Inzwischen sei bei rund der Hälfte der Anträge die Plausibilität der gemeldeten Schäden geprüft worden, teilte das Magdeburger
Agrarministerium auf Anfrage mit. Dies sei aber sehr aufwendig. Die bereits ausgezahlten Beträge sind deshalb ein Vorschuss, bis die Prüfung abgeschlossen ist. In Sachsen-Anhalt hatten rund 750 landwirtschaftlicher
Betriebe wegen existenzgefährdender Dürreschäden die staatliche Hilfe beantragt.
Die Agrarminister der Bundesländer beraten noch bis Freitag auf einer Konferenz in Landau (Rheinland-Pfalz). Die Dürrehilfen für das vergangene Jahr werden den Angaben zufolge dort nicht explizit thematisiert, wohl aber geht es generell um
Risikomanagement in der Landwirtschaft. Grundsätzlich seien die Landwirte selbst verantwortlich, hieß es aus dem Ressort von
Agrarministerin Claudia Dalbert (Grüne). Der Staat könne aber Unterstützung leisten.
Im vergangenen Jahr hatten die Länderminister den Bund aufgefordert, in einer Studie verschiedene Möglichkeiten zu untersuchen. Dalbert hatte bereits Versicherungen oder einen solidarisch finanzierten Fonds genannt. Die Bauern haben auch Steuersenkungen ins Spiel gebracht. Die Ergebnisse der Untersuchung könnten aus Sicht von Dalberts Ministerium dann für die Planung der nächsten EU-Förderperiode nach 2020 verwendet werden.
Von der
Dürre im vergangenen Sommer waren Sachsen-Anhalts Landwirte besonders stark betroffen. Die
Ernteeinbußen betrugen teils mehr als 30 Prozent. Diese Größenordnung ist auch Voraussetzung, um von den staatlichen Hilfen zu profitieren, die Bund und Länder gemeinsam auflegten. Für Sachsen-Anhalt stehen 51,2 Millionen Euro bereit.
Ob genug Geld für alle Anträge da ist, lasse sich noch nicht sagen, da nicht alle Prüfungen abgeschlossen seien, hieß es. Die Auszahlungen müssen gemäß einer Vereinbarung zwischen Bund und Ländern bis spätestens Ende 2019 erfolgt sein. Der
Bauernverband zeigte sich mit der bisher geleisteten Unterstützung zufrieden. Es laufe in Sachsen-Anhalt besser als in vielen anderen Bundesländern, sagte ein Sprecher.