«Das Verfahren lässt eine schnelle und effektive Dürrehilfe nicht zu», erklärte
Rukwied am Donnerstag. Es überfordere die Landwirte und dauere zu lange.
Die Präsidenten der Landesbauernverbände fordern deshalb von Bund und Ländern, das Hilfsprogramm zu vereinfachen. «Wenn den betroffenen Betrieben wirklich geholfen werden soll, was dringend notwendig ist, müssen die Vorgaben anders ausgestaltet werden», sagte Rukwied.
Die
Bauern in Deutschland hatten aufgrund zu geringer Regenfälle und hoher Temperaturen die schlechteste Ernte seit Jahren eingefahren. Im August hatte
Agrarministerin Julia Klöckner (
CDU) bis zu 170 Millionen Euro Dürrehilfen des Bunds in Aussicht gestellt. Die andere Hälfte des Gesamtbetrags sollen die Länder tragen. Insgesamt sollen 340 Millionen Euro an Bauern verteilt werden.
Dürrehilfe gibt es allerdings nur dann, wenn der
Ernteertrag auf Acker und Grünland im Betriebsdurchschnitt um über 30 Prozent geringer ist als im
Schnitt der vergangenen drei Jahre. Es gibt auch nur dann Geld, wenn der
Betrieb ohne
Dürre nicht existenzgefährdet wäre. Zudem sind weitere zahlreiche Kriterien zu erfüllen. «Wir befürchten, dass einige bürokratische Hürden viele betroffene
Betriebe von der Hilfsmaßnahme ausschließen», sagte Rukwied.
Das
Bundeslandwirtschaftsministerium wies die Kritik zurück. «Wer wirklich existenzbedroht ist, der ist auch offen für die notwendige Darstellung seiner Bedürftigkeit», sagte Staatssekretär Hermann Onko Aeikens. Es gehe um öffentliches Geld, das nicht nach Gießkannenprinzip ausgezahlt werden dürfe. Wenn Hilfe bei bestimmten Bauern angeblich nicht ankomme, sei nicht Bürokratie der Grund, sondern dass sich manche Betroffene nicht in die Bücher schauen lassen wollten oder dass eine Existenzbedrohung nicht vorliege.