«Klimaneutralität muss zum Standard werden», sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur. Forum dafür sei die «Allianz für Entwicklung und Klima», in der bisher mehr als 70 Unternehmen, Behörden und Organisationen Klimaneutralität anstreben.
«Sie vermeiden und reduzieren Emissionen und kompensieren den verbliebenen Rest. Ich hoffe, dass es bald 1.000 sind», sagte Müller. «Damit gewinnen wir zusätzliche private Investitionen für Klimaschutzprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern.»
Ein Schwerpunkt der Investitionen sollten synthetische
Kraftstoffe werden. Es gebe Konzepte dafür, aus
Sonnenenergie einen klimaneutralen
Kraftstoff herzustellen, der auch transportiert werden kann.
«Wasser und die Energie der Sonne gibt es in Afrika nahezu zum Nulltarif. Wir könnten daraus zum Beispiel Methanol produzieren. Das wäre ein großer Beitrag, um den Kraftstoff für den Verkehr von morgen zu produzieren - auch in Deutschland und Europa», sagte Müller. Er frage sich, warum das bisher nicht praktiziert wurde.
In Deutschland entstehe ein Forschungsreaktor dazu, aber nötig sei die Anwendung. «Ich sage ganz klar: Bisher hatte die Ölindustrie kein Interesse daran. Aber ich sehe darin eine wichtige Zukunftstechnologie», sagte Müller.