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12.12.2017 | 00:03 | Unkrautkiller 
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SPD schließt sich Antrag für Glyphosat-Verbot an

Berlin - Nach dem umstrittenen Ja von Agrarminister Christian Schmidt (CSU) zur weiteren EU-Zulassung von Glyphosat formieren sich im Bundestag mehrere Initiativen gegen das Unkrautgift.

Pflanzenschutzmitteleinsatz
Wie geht es weiter mit Glyphosat? Die Entscheidung für eine weitere Erlaubnis in Europa hat jetzt ein erstes Nachspiel im Bundestag. (c) proplanta
Wie bereits Grüne und Linke kündigte auch die SPD für die Plenarsitzung an diesem Dienstag einen Antrag an, um national ein Ende von Mitteln mit diesem Wirkstoff zu erreichen.

«Wir hoffen, dass es an dieser Stelle auch im Interesse der Gesundheit der Menschen in Deutschland einen Fortschritt gibt und sich die Union dem nicht versperrt», sagte SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles am Montag in Berlin. Die FDP warnt in einem Antrag vor einem Verbot «ohne tragfähige Alternativen».

Zwischen Union und SPD war es in der geschäftsführenden Regierung zu heftigem Streit gekommen, weil Schmidt gegen das Nein der SPD für eine Verlängerung der Zulassung auf EU-Ebene gestimmt hatte. Der CSU-Minister war dafür von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wegen Verstoßes gegen die Regeln der Regierung gerügt worden.

Die SPD will nun ein sofortiges Verbot der Anwendung für Privatleute sowie generell in Haus- und Kleingärten, auf öffentlichen Flächen und in geschlossener Ortschaften. Die Bundesregierung soll zudem die Voraussetzungen schaffen, um «schnellstmöglich endgültig aus der Anwendung glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel auszusteigen», heißt es im SPD-Antrag, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Alle Anträge sollen am Dienstag nach einer Debatte zunächst zur weiteren Beratung in den Hauptausschuss gehen. Da es derzeit keine feste neue Koalition gibt, die in der Regel geschlossen abstimmt, könnte sich die SPD auch unabhängig von der Union Mehrheiten suchen.
dpa
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agricola pro agricolas schrieb am 12.12.2017 11:56 Uhrzustimmen(14) widersprechen(22)
Ein bereits geltendes Verbot mit einem Überverbot belegen, was ist das denn!?

Mangelt es hier etwa an einem unverzichtbaren Detailwissen? Widerspiegelt man damit nicht bestenfalls eine äußerst mangelhafte Einarbeitung vorab in diese doch weitaus komplexere Materie, werte Frau Nahles!? - Uns deutschen Bauern schlichtweg unumwunden „eines auf die Fresse geben“ greift agrarpolitisch erheblich zu kurz!!!

Plakativer Populismus, wie er dato über sämtliche Landesgrenzen hinweg quasi schon als unschönes „Vorwahlen-Gedöns“ in bloßer Effekthascherei auf dem Rücken der Bauern zelebriert wird, hält im realen Alltag doch keineswegs den Wirkstoff Glyphosat von unseren deutschen Speisetellern fern. - Wer ein solche Folgenabschätzung auch nur in Ansätzen medial transportieren will, DER LÜGT schlichtweg; und das ganz unverblümt impertinent dreist!!!

Sogar unsere Kirchen werden hier schon entsprechend mobilisiert, um ihrerseits Attacke gegen die deutschen Bauern zu reiten.

Die ZIELVORGABEN für die nächsten 5 Jahre hat auf EU-Ebene unser bayerisches Käpsele Schmidt gestartet. - Warum also liefert uns unsere geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel nun ans Schafott!?

Ich bin wahrlich alles andere als ein Glyphosat-Junkie, wie ein Aufklärer Maurin uns konventionelle Bauern gerne allesamt über einen Kamm scheren möchte.

Interessant auch medial als Praktiker verinnerlichen zu dürfen, dass bei einem Glyphosat-Stopp KEINE Ertragsdepressionen in Erwartung stünden. Damit wird selbst langjährig staatlicherseits in der Ausbildung vermitteltes Wissen vollkommen auf den Kopf gestellt, u.a. ist gelistet, dass bei Einsatz von Glyphosat krankheitserregende Pilze gefördert würden. Bei einer solchen Aussage wäre man bislang innerhalb der landwirtschaftlichen Ausbildung über sämtliche Institutionen hinweg der Durchfallquote zum Opfer gefallen. Hier behauptet man nun frech wie Oskar rigoros genau das Gegenteil!

In der Praxis kostenneutral auf Glyphosat verzichten zu können, ist ein rotes Ammenmärchen, das nun in der Breite gestreut wird. Dahinter verbirgt sich eine ganz offensichtliche agrarpolitische Unaufrichtigkeit!

Die Konsequenzen sind schlichtweg vielschichtig, u.a. auch, dass unsere Nahrungsmittelproduktion damit sehr wohl verteuert wird; ehrlich, offen und absolut transparent in einer vertrauenswürdigen Kommunikation zwischen dem Bauer und einer Vielzahl von Verbrauchern offengelegt . - PUNKT!

Bislang haben den Löwenanteil der Früchte einer solchen Billigmacherei jedoch auch die Verbraucher bzw. unsere Agrarindustrie der vor- und nachgelagerten Bereiche eingefahren. Das stellt ferner die nur schwerlich zu ignorierenden Faktizitäten dar.

Deshalb kann eine zunächst gedankliche Fortentwicklung der aktuellen Richtlinienkompetenzen für die kurz- bis mittelfristigen agrarpolitischen perspektivischen Weichenstellungen auf unseren deutschen Höfen auch nur aus einer solchen soliden Wissensbasis heraus erarbeitet werden.

Nochmals der ausdrückliche Hinweis: Wer hat den Billigheimer GLYPHOSAT entwickelt? Haben hernach nicht eine intellektuell überaus befähigte Administration über sämtliche Institutionen hinweg diesen zugelassen und somit den Vertrieb entsprechend forciert. - Eine solche „weiße Maus“ wurde von keinem schlichten Bauernhirn geboren! Und dennoch steht jetzt vollkommen allein gelassen einzig das treudoof naive Bäuerlein unter Generalverdacht in einer betriebswirtschaftlichen Alleinhaftung mit sämtlichen fatalen Konsequenzen!?

Zu welchen Zugeständnissen nur allein in Bezug auf das alljährlich zu entrichtende Nutzungsentgelt für die künftige Flächenbewirtschaftung ist man bereit!? In welchem Umfang zeigen sämtliche hiervon tangierten Instanzen innerhalb der Nahrungsmittelproduktion einen emsig demütigen Mitwirkungsdrang an einer quotalen Lastenverteilung!? - Oh, dieses unsäglich erdrückende laute Schweigen im Walde!!!

Ein verknüpfendes Querdenken in der Thematik lässt sich nur schwerlich erkennen, wohl aber die uns Bauern bestens bekannte, in einer dekadenten Wohlstandsgesellschaft verortete Leidenschaft, sämtlichen Ballast auf unseren Schultern abladen zu können.

Es ist schließlich ja eine altbekannte Weisheit, dass jedes Bauernkind bereits mit einem Ziegelstein auf der Brust das Licht der Welt erblickte...! Wehe, wehe aber, wenn dieses Kindlein erst einmal allen verzichtbaren Ballast abgelegt hat und die Vorzüge einer hochtechnisierten konsumlüsternen Leuchtturm-Industrienation kennenlernen durfte; selbst der Tausch eines Hightech-Schleppergiganten gegen die stylische SUV-Großstadtlimousine wird dann schwerlich noch Verlockungen bieten...
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