«Neue Fördermittel aus dem BMU-Haushalt wird es dann geben, wenn wir den begründeten Eindruck haben, dass das Geld auch gut investiert wird», sagte ein Sprecher des Ministeriums am Mittwoch in Berlin. Am Vortag hatte Bundesumweltministerin Svenja Schulze (
SPD) ihren brasilianischen Kollegen Ricardo de Aquino Salles in Berlin getroffen.
Die Ministerin habe ihre Position sehr deutlich gemacht und den Schutz des Regenwaldes angemahnt, sagte ihr Sprecher. «Der Schutz des Regenwaldes ist ein ganz zentraler Punkt für den weltweiten
Klimaschutz, der letztlich auch im Interesse der brasilianischen Wirtschaft sein müsste, denn ohne eine intakte Umwelt gerät auch dort nicht nur die
Ökologie, sondern auch die
Ökonomie aus dem Gleichgewicht.» Es sei aber wichtig, im Gespräch zu bleiben.
Schulze hatte angesichts der verheerenden Brände im Amazonasgebiet im August eigene Fördergelder ihres Hauses auf Eis gelegt und die Frage aufgeworfen, ob man mit dem Amazonasfonds weitermachen könne wie bisher. An dem Fonds ist Deutschland mit 55 Millionen Euro beteiligt, ein Anteil Norwegens ist sehr viel größer. Brasilien fordert, das Aufsichtsgremium müsse neu strukturiert werden und liegt im Streit mit Norwegen.
Auch Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) traf den brasilianischen Politiker. Der Regenwaldschutz bleibe für das Ministerium ein Schwerpunkt, sagte ein Sprecher.
«Brasilien ist ein wichtiger Partner in vielen Bereichen Deutschlands und deswegen wollen wir die Zusammenarbeit in der Sache zum Schutz des Regenwaldes auch fortsetzen», sagte er. Es habe in den letzten 15 Jahren Fortschritte beim Stopp der Entwaldung gegeben. Ziel sei es, die Entwaldung auf Null zu bringen.