Einer Ernte von 74,0 Mio. t stand ein Verbrauch von 71,1 Mio. t gegenüber. Das aktuelle Wirtschaftsjahr 2018/19 soll hingegen nach der Dezemberschätzung des USDA wieder eine marginal defizitäre Rapsbilanz mit einer Produktion von 70,2 Mio. t und einem Verbrauch von 70,7 Mio. t bringen.
In der EU-28 (Stand Januar 2019) soll auf 6,9 Mio. ha Raps angebaut worden sein. Die
Erntemenge 2018, welche im April noch auf 22,6 Mio. t geschätzt wurde, wird aktuell von der
EU-Kommission noch mit 19,8 Mio. t angegeben.
Im
Schnitt werden die Druschergebnisse um 10 bis 20 % niedriger eingeschätzt als im Vorjahr, wobei im Norden und Osten Deutschlands im Einzelfall auch von Ertragseinbußen von 50 % die Rede war. Das Statistische Bundesamt schätzt die deutsche
Rapsernte auf 3,68 Mio. t (Vj. 4,28; -14,5 %).
Angesicht der schwachen Ernte in D und der EU bewegen sich die Terminmarktkurse (FEB19: 378 €/t) als auch die Erzeugerpreise (35 €/dt) auf erhöhtem Niveau seitwärts.
Hemmend für einen weiteren Preisanstieg wirkt die gute
Versorgung im Sojabereich, eine weltweit gute Pflanzenölversorgung (v.a. Palmöl) sowie die
Diskussion um
Biokraftstoffe in der EU. Denn die Verwertung von
Rapsöl im Biodieselbereich ist eine der tragenden Säulen für gute Rapspreise.
Franko Mannheim notiert
Rapsschrot mit 25,60 bis 25,80 €/dt wieder leicht schwächer als noch vor Wochen. Rapsöl (Raffinat, fob Hamburg) hingegen tendiert seitwärts bei 760 bis 790 €/t.
Terminmarkt Raps
In der Dezemberschätzung des USDA wird die Welt-Rapsbilanz 2018/19 als marginal defizitär beschrieben, nachdem im Jahr zuvor eine überschüssige Welt-Rapsbilanz verzeichnet wurde. Von Seiten der Sojaversorgung kommen, trotz etwas schwächerer
Ernteaussichten für Soja in Brasilien, eher preisbremsende Signale.
Hier wird unverändert von einer soliden Versorgung mit deutlich überschüssiger Bilanz ausgegangen. In Summe könnte sich die schwache Ernte von Raps in Deutschland, aber auch in angrenzenden EU-Mitgliedstaaten wie Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn, kursstützend auswirken.
Ende Januar notierte der FEB19 an der MATIF leicht fester bei 379 €/t. Die eher solide Versorgung im Ölsaatenkomplex prägt weiter den Markt. Der Handelsstreit zwischen den USA und China trägt ebenfalls seinen Teil zur
Marktentwicklung bei.
China kauft zwar inzwischen wieder verhalten Bohnen in den USA, dennoch sind diese weiter gezwungen andere Absatzmärkte zu suchen. Hinzu kommt, dass eine solide Versorgung im Bereich der Pflanzenöle einer Kursrally nach oben im Wege steht.
Auch von Seiten des Wechselkurses Euro/Dollar sind kaum Impulse zu erwarten. Aktuell kostet ein Euro rund 1,14 US-$. Insofern ist es eher fraglich, ob es den Rapskursen gelingen mag, sich in absehbarer Zeit nachhaltig und deutlich nach oben zu befreien.