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17.03.2024 | 00:54 | Soja 

Sojabohnen: CBoT-Future erholt sich von Mehrjahrestief

Washington / Chicago - Die Sojabohnenkurse an der Terminbörse in Chicago haben zuletzt bei recht hohem Handelsvolumen fest tendiert.

Sojamarkt 2024
Conab und USDA korrigieren ihre Prognosen für die laufende Sojabohnenernte in Brasilien nach unten. (c) Dusan Kostic - fotolia.com
Der vordere Futures mit Fälligkeit im Mai 2024 wurde am Mittwochmorgen (13.3.) gegen 11.30 Uhr hiesiger Zeit für 11,90 $/bu (400 Euro/t) gehandelt; das waren 5,6% mehr als das am 29. Februar markierte Dreijahrestief für Maikontrakte. Damit steht laut Experten ein „Test“ der oberen Begrenzungslinie des charttechnischen Abwärtstrends an, der Mitte November 2023 startete. Damals lag die Terminnotierung für die Mai-Bohnen noch bei 14,20 $/bu (477 Euro/t).

Unterdessen agierten die professionellen Anleger in den vergangenen Wochen unter dem Strich immer pessimistischer. Anfang März hielten die Fonds eine Netto-Short-Position von etwa 160.290 Kontrakten. Auf diesem Niveau hatte sich die Kenngröße zuletzt in der zweiten Maihälfte 2019 bewegt. Analysten interpretieren solche Extrempositionen am Terminmarkt als mögliche Anzeichen für anstehende Kurstrendwechsel.

Für die jüngst „bullische“ Stimmung am internationalen Sojamarkt sorgten neue Daten aus Brasilien. Die staatliche Versorgungsgesellschaft Conab in Brasília taxierte die zurzeit im Land laufende Ernte am Dienstag (12.3.) auf 146,9 Mio. Tonnen; im Februar waren noch 149,4 Mio. Tonnen Sojabohnen erwartet worden. Die Fachleute begründeten die erneute Abwärtskorrektur mit schwächeren Erträgen.

Kurz zuvor hatte auch das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) seine Voraussage für die brasilianische Sojabohnenernte 2023/24 zum wiederholten Mal gesenkt. Die Washingtoner Experten taxierten die betreffende Menge in ihrem am Freitag (8.3.) veröffentlichten Report auf 155 Mio. Tonnen. Im Februar hatten sie noch mit 1 Mio. Tonnen mehr gerechnet.

Die Erträge im Bundesstaat Paraná seien geringer ausgefallen als erwartet, und das Wetter in São Paolo entwickle sich ungünstig, hieß es. Die Marktakteure hatten allerdings mit einer stärkeren Abwärtskorrektur der USDA-Prognose gerechnet. Nach der nun deutlich pessimistischeren Voraussage der Conab rechnen Analysten im Hinblick auf den nächsten USDA-Ölsaatenreport im April mit einer kräftigen Anpassung nach unten.

Mehr Sojabohnen aus Brasilien

Die globale Bohnenernte 2023/24 sieht das US-Agrarressort jetzt bei 396,9 Mio. Tonnen, was gegenüber der Februar-Prognose eine Absenkung um rund 1,3 Mio. Tonnen bedeutet. Die Vorjahresmenge würde demnach um 18,8 Mio. Tonnen übertroffen. Außerdem senkte das Ministerium seine Voraussage für den weltweiten Bohnenbedarf um 1,1 Mio. Tonnen auf 381,9 Mio. Tonnen; das wären aber noch 16 Mio. Tonnen mehr als 2022/23.

Indes rechnet das USDA für das laufende Vermarktungsjahr jetzt mit einem globalen Sojabohnenexport von 173,6 Mio. Tonnen. Den Aufschlag von etwa 3 Mio. Tonnen gegenüber Februar begründeten die Fachleute vor allem mit den zuletzt sehr lebhaften Ausfuhren an brasilianischer Ware, die nun für die gesamte Saison auf 103 Mio. Tonnen und damit um 3 Mio. Tonnen umfangreicher als zuvor veranschlagt werden. Derweil schätzen die US-Fachleute die EU-Importe an Sojabohnen und -schrot für 2023/24 weiterhin auf 14,9 Mio. Tonnen beziehungsweise 15,8 Mio. Tonnen.
AgE
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