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01.04.2019 | 06:00 | Sojaimporte 

Handelskrieg zwischen USA und China schürt Angst um Regenwald

Karlsruhe - Vor dramatischen Auswirkungen des Handelskrieges zwischen den USA und China für den brasilianischen Regenwald hat das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gewarnt und ein Gegensteuern angemahnt - unter anderem durch ein Überdenken der europäischen Haltung zum Anbau von gentechnisch verändertem Soja.

Brasilianischer Regenwald
(c) proplanta
Obwohl der Handelskrieg unter anderem mit chinesischen Zöllen auf US-Soja erst seit Mitte des vergangenen Jahres geführt werde, habe er im Gesamtjahr 2018 bereits eine drastische Verringerung der US-Sojaexporte nach China zur Folge gehabt, berichtete das KIT.

Eine wichtige alternative Quelle für chinesische Sojaimporte sei Brasilien. Dort werde man nun versuchen, den zusätzlichen Bedarf Chinas zu decken. Dazu müsse das südamerikanische Land seine Sojaanbaufläche um bis zu 39 % vergrößern. Das würde jedoch den Verlust von bis zu 13 Mio. ha Regenwald bedeuten, berichtete das KIT und forderte Washington und Peking auf, ihre „indirekte Verantwortung für diese drohende Abholzung anzuerkennen“.

Die Handelsvereinbarungen müssten angepasst werden, indem Soja von den Zöllen ausgeschlossen werde. Als weitere Gegenmaßnahme sei die Erhöhung des chinesischen Sojaimports aus Argentinien und der Europäischen Union denkbar. Allerdings müsse Europa dazu zuerst seine Haltung zur Gentechnik überdenken, die derzeit einem großflächigen Anbau entgegenstehe. Darüber hinaus sollte China seine eigene Sojaproduktion erhöhen. Schließlich forderte das KIT eine gezielte Senkung des globalen Fleischkonsums durch eine Verteuerung der Produkte. Auch Biodiesel müsse teurer werden.
AgE
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