Die Mitgliedstaaten sprachen sich am Donnerstag (14.6) einmütig im sogenannten Handelsbarrierenausschuss der Kommission für europäische Gegenmaßnahmen gegen die US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus. Ein Kommissionssprecher erklärte, dass die Brüsseler Behörde jetzt die weiteren Maßnahmen vorbereiten werde, sodass die
Zölle auf US-Produkte spätestens im kommenden Monat in Kraft treten könnten. Vorsorglich habe Brüssel bereits Mitte Mai die Maßnahmen bei der
Welthandelsorganisation (
WTO) angemeldet, sodass diese konform mit internationalem Handelsrecht seien, betonte der Sprecher.
Von den Vergeltungsmaßnahmen sind Agrarimporte aus den USA im Gesamtwert von jährlich etwa 350 Mio. Euro betroffen, darunter Saatmais und Cranberries. Einbezogen werden auch die Einfuhren verarbeiteter
Lebensmittel im Wert von rund 600 Mio. Euro; dazu zählen beispielsweise Whiskey und Tabakprodukte. Derweil zeichnet sich in der Handelspolitik der EU ein Fortschritt in den Gesprächen über ein
Freihandelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten ab. Brüsseler Kreisen zufolge wird allerVoraussicht nach in dieserWoche inBrüssel ein weiteres Treffen der Delegationen stattfinden.