Wie der Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) in Berlin mit Verweis auf aktuelle Daten der
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (
BLE) mitteilte, verringerte sich die Zahl der meldepflichtigen Mühlen in der vergangenen Vermarktungssaison im Vergleich zu 2016/17 um neun auf 196. Damit seien erstmals weniger als 200
Betriebe registriert worden, die über der Meldegrenze von 1.000 t lägen.
Die Struktur der Branche habe sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert: Im Jahr 1950 habe es noch rund 19.000 Mühlen gegeben. Die Zahl der aktuell aktiven Mühlen bezifferte der Verband auf insgesamt etwa 550. Die zuletzt rückläufige Entwicklung begründete der VGMS damit, dass Betriebe unter die Meldegrenze gefallen oder stillgelegt worden seien. Gleichzeitig sei aber die jährliche Vermahlungsleistung der Mühlen um 18.700 t auf insgesamt 8,915 Mio. t gestiegen. Das seien je Mühlenbetrieb knapp 45.500 t, nach 43.400 t im Vorjahr.
Die 13 größten Mühlenbetriebe in Deutschland deckten mehr als 40 % des hiesigen Marktes ab. Die 60 größten Mühlenbetriebe erreichten einen Anteil von fast 90 % der gesamten Vermahlung. Fast 100 Mühlen hätten eine Vermahlungskapazität von weniger als 5.000 t pro Jahr; ihr Marktanteil belaufe sich auf insgesamt nur 2,2 %.
Trotz des Trends zu größeren Betriebseinheiten bleibe die Branche unverändert klein- und mittelständisch geprägt, betonte der Verband. Nahezu alle Unternehmen befänden sich in Familienbesitz, und das oft bereits seit Jahrhunderten.
Wie der VGMS mit Blick auf die Vermarktungswege ausführte, gehen schätzungsweise 30 % der
Erzeugnisse aller Mühlen an Handwerksbäcker, 55 % an Betriebe der Backwaren- und
Lebensmittelindustrie, 10 % an Spezialverarbeiter wie Teigwarenhersteller und etwa 5 % in Kleinpackungen direkt an den Endverbraucher.