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25.09.2019 | 05:42 | Agrar-Ausbildung 

Suche nach Azubis in der Landwirtschaft wird immer schwieriger

Teltow - Ausbildungsplätze in der Landwirtschaft sind zunehmend schwerer zu besetzen, obwohl der Brandenburger Landesbauernverband immense Zukunftschancen sieht.

Ausbildung in der Landwirtschaft
Das Ferkel oder das reife Korn gehören heute ebenso zur Arbeit von Landwirten wie der Umgang mit Computern. Die Suche nach Nachwuchs für diese Aufgaben wird zunehmend schwieriger. (c) proplanta
«Man muss sich einiges einfallen lassen, um Nachwuchs zu finden», sagte Heiko Terno, Vorsitzender des Bildungsvereins beim Brandenburger Landesbauernverband, der Deutschen Presse-Agentur.

Im Agrarbereich würden in den den kommenden Jahren zahlreiche Führungskräfte in allen Ebenen in den Ruhestand gehen. «Die Plätze müssen besetzt werden, damit die Unternehmen reibungslos weiter geführt werden können», sagte Terno.

In Brandenburg haben im Vorjahr 387 Lehrlinge ihre Ausbildung in einem der sogenannten grünen Berufe aufgenommen: sie wollen Land- oder Tierwirt, Fachkraft für Agrarservice, Gärtner, Milchtechnologe oder Hauswirtschafter werden. Es waren 20 mehr als 2017. Aber der Bedarf werde nicht gedeckt und sei größer, sagte Terno. Um die Auszubildenden konkurrierten die Agrarbetriebe mit der Wirtschaft, wo mit höheren Lehrlingsgehältern geworben werde.

Einen Traktor könnten notfalls auch Quereinsteiger fahren, sagte Terno. «Aber einen Betrieb führen, ist schon eine andere Klasse.» Der Spruch, dass bei schlechten Zensuren im Zeugnis nur eine Lehre in der Landwirtschaft bleibe, stimme schon lange nicht mehr.

Guten Auszubildenden stünden alle Wege offen. Wichtig sei aber eine solide Berufsausbildung, sagte Terno. «Womit wir begeistern können, ist unsere eindrucksvolle Technik. Neben unseren Schleppern wirkt eine Porsche-SUV wie ein Elefantenrollschuh», sagte er. Außerdem sei die Arbeit sehr abwechslungsreich, Langeweile ausgeschlossen.

Schwieriger sei es, künftige Tierwirte zu finden. «Hier bedarf es eines besonderen Einfühlungsvermögens und der Bereitschaft zur Schichtarbeit, auch an Sonn- und Feiertagen», sagte er.

Für grüne Berufe werde unter anderem auf Ausbildungsmessen geworben, sagte Terno. Manchmal finde sich auch Nachwuchs aus den Familien der Beschäftigten. «Uns rennt aber niemand die Türen ein. Wir müssen um jeden einzelnen Lehrling kämpfen», sagte er.

Die Zahl der Ausbildungsbetriebe sei binnen Jahresfrist um 9 auf 511 im Jahr 2018 zurückgegangen. «Wenn der Lehrling nicht in der Branche bleibt, ist alles vergebliche Liebesmühe», sagte Terno.
dpa/bb
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