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30.04.2018 | 10:55 | Pilzinfektionen 

Ackerbau: Welche Strategie bietet sich jetzt an?

Karlsruhe - Regenschauer und Wärme fördern Pilzinfektionen, Trockenheit bremsen Infektionen aus.

Pilzinfektionen Ackerbau
Die Pflanzenschutzexpertin vom LRA Schwarzwald-Baar-Kreis, H. Saddedine, beschreibt heute, dass ein Pilzbefall auf den unteren Blättern grundsätzlich nicht bekämpfungswürdig ist. Trotzdem ruft sie dazu auf, die eigenen Bestände ab jetzt regelmäßig zu kontrollieren. (c) proplanta
Ihre Strategie in diesem Jahr ist es, die oberen drei voll entwickelten Blätter müssen solange wie irgend möglich gesund erhalten werden. Manche Sorten reagieren auf die wechselhafte Witterung mit Stressflecken oder dunklen Punkten. Sie sollten nicht mit Pilzinfektionen verwechselt werden. Der Einsatz von Fungiziden ist in diesem Fall zwecklos.

Wintergerste: Die Kultur ist überwiegend im 2-3 Knotenstadium (BBCH 32-33). Anfällige Sorten zeigen erste Rhynchosporium-Blattflecken. Im Regelfall und bei gesunden Sorten reicht eine Fungizidbehandlung, die zwischen dem Erscheinen des Fahnenblattes und Grannenspitzen (BBCH 37-49) mit der vollen Aufwandmenge gesetzt wird. Ramulariabefall, der meist zum Ährenschieben sichtbar wird, ist im Schwarzwald-Baar-Kreis zu einer wichtigen Krankheit geworden. Um in diesem Zusammenhang einer Resistenzbildung vorzubeugen empfehlen die Donaueschinger Tankmischungen mit Chlorthalonil-Mittel, z.B. mit Amistar Opti oder mit Credo (Aufbrauchsfrist 30.11.2018).

Winterweizen ist im 1-Knotenstadium (BBCH 31). Ab dem BBCH 32 sollten die eigenen Schläge regelmäßig auf Befall kontrolliert werden, damit eine fungizide Behandlung jetzt in der Schossphase rechtzeitig durchgeführt werden kann. Sind die Bestände überwiegend gesund, sind noch keine frühen Maßnahmen notwendig! Auf anfälligen Sorten ist schon jetzt im unteren Blattbereich Septoria tritici-Befall zu finden. Diese Krankheit breitet sich besonders dann gerne nach oben aus, wenn bei den aktuellen Temperaturen die Blätter mindestens 2 Tage lang nass bleiben. 

Allgemeine Anmerkungen zum Einsatz von Fungiziden

  • Fungizide möglichst auf abgetrocknete Bestände ausbringen, nach der Ausbringung sollte mindestens 1-2 Stunden kein Regen fallen
  • Carboxamid-haltige Mittel (Xpro-Produkte, Adexar, Seguris, Champion, Bontima) nur einmal anwenden
  • Bei der Ausbringung von fungiziden Pflanzenschutzmitteln müssen Gewässerabstandsauflagen der Mittel beachten
  • Vorsicht bei Tankmischungen mit Wachstumsregler und Azol-Fungiziden: Aufwandmenge von Wachstumsreglern um 25 % verringern. Ethephonhaltige Wachstumsregler z.B. Camposan Extra, Cerone 660 sollten nicht mit Azol-Fungiziden gemischt werden - Kulturschäden können die Folge sein!

Anmerkungen zu Mais: Die Aussaat hat begonnen. Saatgut, das mit Mesurol flüssig gebeizt ist, sollte dieses Jahr vollständig aufgebraucht werden. Eine Aussaat im nächsten Jahr, kann auf Grund des Wirkstoffs Methiocarb nicht garantiert werden.

(Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 28.04.2018)

LTZ Augustenberg
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