Davon geht der Deutsche Fruchthandelsverband (DFHV) aus. Die gefährliche Pilzinfektion bedrohe Kolumbien und damit das mit Abstand bedeutendste Herkunftsgebiet von Bananen für den europäischen und nordamerikanischen Markt, berichtete der Verband vergangener Woche in Bonn. Außerdem werde vor allem die Bananenexportsorte Cavendish befallen, die in Deutschland derzeit einen Marktanteil von mehr als 90 % habe. Es sei zu befürchten, dass in absehbarer Zeit keine Bananen der Sorte Cavendish für den deutschen Markt mehr zur Verfügung stünden.
Eine Prognose zur Preisentwicklung gab der Verband nicht ab. Er verwies aber darauf, dass das Gesetz von Angebot und Nachfrage in Bezug auf die Preise auch im
Fruchthandel gelte. TR 4 war zuvor ausschließlich in Asien und Afrika aufgetreten. Im Juni gab es dann den Verdacht von Infektionen in Kolumbien, der von der Regierung in Bogotá jetzt als erster Fall in Lateinamerika bestätigt wurde.
TR 4 führt zum Absterben der infizierten Bananenpflanzen. Befallen wird vor allem die Sorte Cavendish. Herkömmliche Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung stehen nicht zur Verfügung. Betroffene Anbauareale müssen gerodet werden. Eine Wiederverwendung dieser Flächen für den Bananenanbau ist grundsätzlich nicht möglich.
Deutschland importiert laut Zahlen des
DFHV jedes Jahr schätzungsweise rund 1 Mio. t Bananen, fast alle aus Mittel- und Südamerika.