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11.09.2018 | 11:50 | Pilzernte 
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Schlechtes Pilzjahr: 2018 bleiben die Körbe der Pilzsammler leer

Stuttgart/Berlin - Die Pilzernte fällt nach Auskunft des Naturschutzbundes (Nabu) in diesem Jahr in Baden-Württemberg sehr mager aus.

Pilzkorb
Der trockene Sommer sorgt für leere Pilzkörbe. Sammler müssen im Südwesten in diesem Jahr auch unter Blättern suchen. Experten warnen davor, unbekannte Pilze zu verzehren. (c) proplanta
«Ich denke, dass es im Wald in dieser Saison 90 Prozent weniger Pilze gibt als sonst», sagte Nabu-Pilzexperte Karl-Heinz Johe in Stuttgart. Grund dafür sei das Wetter. Pilze liebten es warm und feucht, dieses Jahr sei es aber vor allem trocken gewesen. Im vergangenen Jahr hatten Pilz-Liebhaber hingegen mehr Glück: «Das Wetter war günstiger und es regnete mehr. 2017 war eine durchschnittlich bis gute Pilzsaison», sagte Johe. Die diesjährige Saison sei ein ähnlich schlechtes Pilzjahr wie 2003.

Bundesweit fällt die Pilzsaison in diesem Jahr sehr unterschiedlich aus. «An Stellen, an denen es viel geregnet hat, gab es auch viele Pilze. In trockenen Gebieten wuchsen hingegen wenige», sagte Peter Karasch, Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM), am Dienstag in Berlin. Im Bayerischen Wald, den Mittelgebirgsregionen, der Eiffel und Nordrhein-Westfalen sprossen in dieser Saison demnach einige Pilze. In Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Niedersachsen habe es durch die Trockenheit bisher hingegen kaum Pilze gegeben.

In dieser Saison hat Johe nach eigenen Angaben noch keinen Pfifferling oder Steinpilz gefunden. Vereinzelt gebe es Maronen. Was die Pilzsuche erschwert: «Auf dem Waldboden liegen schon viele Blätter. Die verdecken die wenigen Pilze.» Wer Glück hat, Pilze findet, sollte nur sammeln, was er kennt, wie Johe betonte. Sonst ende das Pilzragout mit einer Vergiftung im Krankenhaus.

520 Telefonate wegen des Verdachts auf eine Pilzvergiftung führten die Experten der Vergiftungsinformationszentrale (VIZ) in Freiburg im vergangenen Jahr, wie ein Sprecher der Zentrale mitteilte. «In 219 Fällen hatten die Anrufer Symptome einer Vergiftung.» 2016 hatten von 348 geführten Telefonaten 121 Patienten Vergiftungssymptome. Dazu gehören etwa wiederholtes Erbrechen, Übelkeit und Bauchschmerzen, wie der Sprecher sagte. Meistens bleibe der gegessene Pilz unbestimmbar. Die am häufigsten bestimmten Giftpilze seien der Knollenblätterpilz und der Satansröhrling.
dpa/lsw
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Kommentare 
Waldläufer schrieb am 12.09.2018 16:32 Uhrzustimmen(11) widersprechen(8)
Das ist ja immer so eine Sache mit den Experten. Und dem Wetter. Und der Gegend. Gerade heute habe ich in der Grafschaft Bentheim, die nun wahrlich nicht von Regen verwöhnt worden ist, haufenweise Maronen und Steinpilze gefunden.
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