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30.04.2018 | 10:59 | Phänomen 
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Winterraps: Verhaltene Rapsblüte 2018?

Karlsruhe - H. Lindner vom Landwirtschaftsamt Bad Mergentheim beschreibt ein landesweit derzeit oft auftretendes Phänomen. Die Problematik ist mittlerweile auch auf Flächen im westlichen Kreisgebiet des Main-Tauber-Kreises verstärkt aufgefallen.

Rapsblüte 2018
(c) proplanta
Neben wenigen sehr guten Beständen gibt es vielfach auch Schläge, die nicht richtig blühen wollen. Die Knospen sind häufig nach ockerfarbener Umfärbung abgefallen. Der Schotenansatz unterbleibt oder ist ungewöhnlich spärlich. Stärker betroffen sind Bestände auf schwachen Standorten mit mäßiger Vorwinterentwicklung.

Da es als Ursache bei der Düngung, Pflanzenschutz oder Sorten keine richtigen, landesübergreifenden Anhaltspunkte gibt, fokussiert sich der Erklärungsansatz auf die Witterung. Insbesondere die 2. Frostwelle ab Mitte März scheint den Beständen immens zugesetzt zu haben. Gestützt wird diese These aus den Beobachtungen heraus, dass Bestände in geschützten Lagen weit weniger Probleme haben.

Der Mergentheimer Fachmann erwartet, dass die momentan geschädigten Bestände in einer zweiten Phase zum Blühen kommen und die Probleme zu einem gewissen Teil über die Nebentriebe kompensiert werden können.

Wollen wir’s hoffen - denn ansonsten sind deutliche Ertragseinbußen zu erwarten.

(Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 27.04.2018)
LTZ Augustenberg
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agricola pro agricolas schrieb am 01.05.2018 09:50 Uhrzustimmen(16) widersprechen(12)
Der Bundes- und EU-Sortenversuch Winterraps 2017 publizierte in amtlichen Versuchen gerade im sogenannten „Badisch Sibirien“ das HÖCHSTE ERTRAGSNIVEAU bundesweit mit sagenhaften über 5 Tonnen pro Hektar für unsere extrem hellhörige Analystenschar.

- 5 Tonnen/Hektar x 300,00 €/t Erzeugerpreis = ca. 1.500,00 €/ha Marktleistung.
- Wie sieht diese Betrachtung bei einem Ertragsniveau von nur 2,5 t/ha aus?
- Eine schwarze NULL? - VOLLKOSTENRECHNUNG!

Auf eben einem solchen Daten- und Faktengemenge fußen die aktuell desaströsen Rapserzeugerpreise von kaum mehr 300,00 €/t; eine Konstellation, die allerdings nicht wirklich neu ist. - AGRIBUSINESS AS USUAL!

Massen, die dato beim Handel intendiert keinesfalls schon angekommen sind; sämtliche Schaltzentralen waren demnach eifrigst bemüht, manipulatorisch sturzbachartig die Abwärtspreisspirale in Rotation zu versetzen. Der Zeitpunkt scheint nunmehr gekommen zu sein, wo man jene fiktiven Restmengen abgreift, die förmlichst demnach noch auf unseren Bauernhöfen aus allen Fugen quellen. Der Run auf die Gossen unserer „Partner der Landwirtschaft“ setzt zeitnah also bereits vor der neuen Ernte ein!(?)



...Jetzt allerdings „überrascht“ man mit obigen Einlassungen!?

Genau in der in Rede stehenden Region hatten wir vor 5 Wochen noch -10 Grad Celsius, sogar stärkere Schwankungsbandbreiten stellten keine Seltenheit dar. Nicht einmal 4 Wochen später haben die Rapskulturen annähernd 30 Grad Hitze zu verkraften in einer Hauptwachstumsphase. Insbesondere in den Südhanglagen hat der „Hitzehammer“ brutalst zugeschlagen, auf eben jenen Schlägen, die aufgrund ihrer Standortbedingungen vorab die heftigsten Wechselfröste zu verkraften hatten. Eindeutig SICHTBARE SPUREN(!) hat das schon zum damaligen Zeitpunkt hinterlassen, stillschweigend allerdings unter den „edlen“ Teppich des Schweigens gekehrt, um das nachhaltige Potential für eine entsprechende „PREISGESTALTUNG“ von COPA/COGECA sowie der gebetsmühlenartigen DRV/DBV-Ernteschätzometrie keinem unverkennbaren Störfaktor auszusetzen.

Obiges Gejammere stellt sich schlussendlich zu erst eben jenem Zeitpunkt ein, wo unsere „Partner der Landwirtschaft“ zu ruinösen Spottpreisen wieder einmal zuschlagen konnten/können, zum spätestmöglichen Zeitpunkt fürwahr, wo sich diese Sachverhalte selbst für den letzten tumben Bauern nur noch schwerlich verleugnen lassen.

Anerkannt ausgewiesene Experten mutmaßen bei der Ackerbaukultur RAPS bereits aktuell schon für die kommende Ernte für diese frostgeschädigten Lagen Ertragseinbußen zwischen 30-70%. Angeraten wird deshalb sogar -sofern die Ertragserwartungen auf um die 2 t/ha einbrechen- sich der berechtigten Frage eines Umbruchs zu stellen, sofern hinreichend Saatgut für Mais oder Sojabohnen verfügbar sein sollte.

Genau an eben diesem Punkt angekommen, ist guter Rat für die dortigen Kollegen teuer (spitzer Bleistift!). - In der Ruhe also liegt die Kraft. Wir können allenfalls tatenlos der Dinge harren, die unser Schöpfer für uns vorsieht; oder aber das äußerst dienstbeflissene Analystenvölkchen via Satelliten-Detaildraufsicht auf unser „gelbes Blütenmeer“ abzuliefern weiß. - An der Gosse werden uns diese Wahrheiten allerdings noch nicht einholen, da ist zunächst vordringlich ein reißerischer Schnäppchenmarkt höchst aktiv.

Räumen derzeit nicht vornehmlich Spekulanten, verbandsseits nachhaltig unterstützt, sowieso unsere Felder ganzjährig (vielfach) ab....? - Untersteht einzig der Raps einer solchen Raubritterkultur, frei nach Analysten-Motto „Sie säen nicht, aber ernten dennoch - und das ganz alleine überreichlich“? ;-)
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