Rumänischen Medienberichten zufolge war das Transportschiff unter der Flagge des Inselstaates Palau am vergangenen Sonntag (24.11.) auf dem Weg nach Saudi-Arabien bereits kurz nach dem Auslaufen aus der rumänischen Hafenstadt Midia gekentert. Indes konnten alle 22 Besatzungsmitglieder gerettet werden. Warum das Frachtschiff kenterte, soll gegenwärtig noch unklar sein.
In Presseberichten wird darüber spekuliert, dass das Schiff möglicherweise überladen gewesen sein könnte. Zudem wird es für möglich gehalten, dass die Schafe nicht ausreichend durch Barrieren unterteilt gewesen sein könnten und sich die Tiere so - beispielsweise durch einen Schreck - alle auf einer Seite des Schiffes drängen konnten, was letztlich zum Kentern geführt haben könnte.
Bestürzt über das Unglück zeigte sich die rumänische Branchenvereinigung der
Züchter und Exporteure von Rindern, Schafen und Schweinen (ACEBOP). Verbandspräsidentin Mary Pana forderte von den Behörden Aufklärung und eine Bestrafung der Schuldigen. Zudem erinnerte sie daran, dass bereits seit mehr als zwei Jahren im rumänischen Parlament eine Gesetzesinitiative zur Einschränkung veralteter Transportmittel vorliege.
Pana forderte, den Entwurf jetzt schnell zu beschließen und umzusetzen. Eine Sprecherin der
EU-Kommission lehnte auf Anfrage von AGRA-EUROPE eine Stellungnahme mit dem Verweis auf die Zuständigkeit der rumänischen Behörden ab.
Im Juli dieses Jahres hatte der für
Tiertransporte verantwortliche EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis den Balkanstaat aufgefordert, die EU-Tierschutzregelungen strenger auszulegen. Konkret hatte der Litauer vom damaligen rumänischen
Landwirtschaftsminister Petre Daea verlangt, entsprechende Transporte in den arabischen Raum aufgrund zu hoher Temperaturen zu untersagen. Daea hatte dies damals zurückgewiesen.