Nicht nur Wölfe, sondern auch Hunde gehören zu den ärgsten Feinden der Schafe im Land. Noch ist es nicht ganz sicher, aber der Tod von 22 Tieren in Mössingen geht wohl auf das Konto eines Hundes. (c) proplanta
Zunächst war davon ausgegangen worden, dass ein Hund acht Tiere getötet und weitere 14 so schwer verletzt hatte, dass sie getötet werden mussten. Fachleute der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg (FVA) haben nach weiteren Angaben des Umweltministeriums vom Freitag bei den Schafen viele massive Quetschungen an der Körperseite sowie stark ausgefranste Bisslöcher festgestellt. Beide Merkmale seien typisch für Hunderisse.
Diese sind durchaus nicht selten: «Mit hoher Wahrscheinlichkeit liegt die Zahl der Hunderisse deutlich über der von Wolfsrissen», sagte Felix Böcker vom Wolfsmonitoring der FVA.
In den vergangenen vier Jahren sind der FVA 13 Wolfsverdachtsfälle mit insgesamt 32 gerissenen Nutztieren gemeldet worden, bei denen anschließend ein Hund als Verursacher nachgewiesen wurde. Dem stehen laut Ministerium bislang acht Fälle gegenüber, in denen 60 Nutztiere einem Wolf zum Opfer fielen. Dazu gehört auch der Vorfall in Bad Wildbad im Mai 2018 mit 44 getöteten Schafen, von denen 32 vom Wolf gerissen wurden und die anderen Tiere auf der Flucht ertrunken sind.
Ebenfalls in den vergangenen vier Jahren war bei 13 gerissenen Wildtieren ein Hund als Verursacher festgestellt worden. Nicht bekannt ist, ob und in wie vielen weiteren Fällen die FVA nicht kontaktiert wurde, weil bereits von vornherein ein Hund als Verursacher feststand.
Bereits Anfang des Jahres hatte laut Ministerium in Mössingen nachweislich ein Hund in kurz aufeinanderfolgenden Nächten insgesamt zehn Schafe getötet. Eine genetische Analyse soll Klarheit im jüngsten Fall bringen.
Derweil hat am Freitag das Umweltministerium einen Wolfsverdacht im Landkreis Heidenheim bestätigt. Das Tier sei am 22. März in Steinheim am Albuch und am Tag drauf wenige Kilometer weiter in der Gemeinde Bartholomä fotografiert worden. Wo es sich jetzt aufhält, lasse sich nicht sagen. Auch für Aussagen über die Herkunft und das Geschlecht sei es noch zu früh.