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19.04.2018 | 15:29 | Sommerfeeling 

Ab Sonntag Gewitter

Offenbach - Sonne satt, Temperaturen über 30 Grad und laue Nächte: Noch bis zum Sonntag können sich die Menschen in Deutschland über Sommerfeeling im April freuen.

Wetteraussichten April
Sonne, Wärme, Freibadwetter? Sonnenhungrige, Biergärten- und Eisdielenbesitzer werden sich freuen: Temperaturen, die die 30-Grad-Marke zusteuern, locken die Menschen ins Freie. Das Freibad als Abkühlung dürfte jedoch mitten im April die Ausnahme bleiben. (c) proplanta
Doch dann beenden Gewitter und Schauer die erste Schönwetterphase des Jahres, wie der der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Donnerstag berichtete. Das mächtige Hoch «Norbert» mit Zentrum über Deutschland dehne sich von der Iberischen Halbinsel über das südliche Skandinavien bis Griechenland aus.

«Besonders in Deutschland, in direkter Nähe zum Machtzentrum, lassen stärkere absinkende Luftmassen derzeit kaum Wolken zu, sodass die Sonne nahezu ungehindert scheinen kann», erklärte DWD-Meteorologe Lars Kirchhübel.

Zusätzlich zur Erwärmung durch Sonne fließe warme Luft aus subtropischen Gegenden nach Deutschland ein. Das lässt nach DWD-Angaben die Temperaturen am Freitag örtlich auch über die 30-Grad-Marke steigen. «Beachtliche Werte für April, aber noch ein Stück vom Aprilrekord von 32,9 Grad in Kitzingen oder Bad Mergentheim entfernt», so der Wetterforscher. Dieser wurde im Jahr 2012 aufgestellt.

Auch nachts bleibt es lau: Die Temperaturen könnten nur auf Werte zwischen 15 und 20 Grad sinken. Bis einschließlich Samstag strahlt die Sonne warm über fast die gesamte Bundesrepublik. Am Sonntag macht sich «Norbert» dann aber auf den Weg nach Osten und Gewitter und Schauer erobern den Himmel. «Somit geht die erste sommerliche Witterungsphase des Jahres krachend zu Ende.» Mit dem Schlechtwetter drehe der Wind auf West bis Nordwest und bringe kühlere Luft. Die Temperaturen sinken deutlich. «Bei Höchstwerten meist zwischen 14 und 21 Grad liegen die Maxima aber weiter über dem Aprildurchschnitt», so Kirchhübel.

Sonne, Wärme, Freibadwetter?



Sonne und heiße Temperaturen geben in Nordrhein-Westfalen mitten im April einen Vorgeschmack auf den Sommer. Vor allem entlang des Rheins könnte am Donnerstag die 30-Grad-Marke geknackt werden, prognostiziert Stefan Külzer, Diplom-Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst. «Sommer gibt es dann aber in ganz NRW», sagt er. Auch in Ostwestfalen, dem Münsterland und dem Ruhrgebiet klettern die Temperaturen auf rund 28 Grad. Dass es im Frühlingsmonat April sommerlich werde, komme durchaus vor. Echte Hitze sei aber um diese Jahreszeit selten. So wurde der Rekordwert von 30 Grad Mitte April zuletzt 1949 gemessen.

Der Sommer im Frühling sorgt nun sogar mancher Orts für einen frühzeitigen Freibad-Start: Schon seit Mittwoch können Wasserratten beispielsweise im Freibad Bornekamp in Unna Abkühlung finden. «Der Kiosk ist reichlich bestückt, die Getränke gekühlt, neue Eissorten warten darauf, getestet zu werden! Auf eine wunderbare Saison!», locken die Betreiber auf der Internetseite des Bades.

Dass Freibäder ihre Eröffnung angesichts des Sommer-Intermezzos vorzögen, dürfte aber nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen die Ausnahme bleiben. Regulär starten die meisten Freibäder Anfang oder Mitte Mai in die Saison. «Vor zwei Wochen haben wir ja noch Eis gekratzt, so schnell können die Bäder nicht reagieren», sagt Joachim Heuser, Sprecher der Interessenvertretung der Badbetreiber. Nach einem langen Winter müsse zunächst viel Arbeit in die Anlagen gesteckt werden: Frostschäden beseitigen, Rasen mähen, ein neuer Anstrich für die Umkleiden. «Alleine das Aufbereiten und Erwärmen des Wassers dauert mehrere Tage», sagt Heuser.

Leichter haben es da die unzähligen Biergärten und Restaurants mit Außenbereich. «Die Gastronomen profitieren von dem schönen Wetter», sagt Thorsten Hellwig, Sprecher des Deutschen Hotel und Gaststättenverbandes (Dehoga) Nordrhein. Die Schwelle aus- und wegzugehen sei bei Sonnenschein viel niedriger als bei klassischem Aprilwetter.

Möglichkeiten, die Sonne mit einem kühlen Getränk, bei Kaffee und Kuchen oder auf der Terrasse eines Restaurants zu genießen seien dabei in den letzten zwei Jahrzehnten immer zahlreicher geworden.

«Wer kann, schickt seine Gäste vor die Tür», sagt Hellwig und gießt auch gleich wieder Wasser in den Wein: Durch ein Mehr an Außengastronomie gebe es auch immer mehr Reibungspunkte mit Anwohnern, die sich gestört fühlten. «Mit dem Start in die Freiluft-Saison gilt auch diesmal wieder unser Appell an Anwohner, Gastronomen und Gäste: Vertragt euch, redet miteinander», sagt Hellwig.

So sind leidgeprüfte Biergartennachbarn vielleicht die einzigen, die sich freuen, dass der Sommer im April vorerst nur einen kurzen Auftritt hat: Schon am Wochenende soll es laut DWD nicht mehr so heiß sein. Ab Montag drängen sich dann Wolken zwischen die Sonne, es kühlt sich ab und kann immer wieder regnen. Aprilwetter eben.
dpa
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