Erstmals liegt ein Antrag auf Abschuss eines Wolfes in Mecklenburg-Vorpommern vor. Ein Schäfer aus Ramin will das Tier loswerden, das mindestens 15 Tiere seiner Herde gerissen hat. Wer soll entscheiden? Land und Landkreis streiten. (c) Petra Kohlstädt - fotolia.com
Der Wolf stehe unter strengem europäischen Schutz, sagte Kreissprecher Achim Froitzheim am Donnerstag. Nach Angaben des Umwelt- und Agrarministeriums in Schwerin handelt es sich um den ersten Abschuss-Antrag für einen Wolf in Mecklenburg-Vorpommern.
«Derartige Präzedenzfälle werden auf oberster Behördenebene entschieden», sagte Froitzheim und verwies auf ähnliche Fälle in Niedersachsen, Thüringen und Sachsen. Überall habe das zuständige Ministerium das letzte Wort gehabt. Sollte in Schwerin entschieden werden, dass der Wolf getötet werden soll, werde der Landkreis die nötige Genehmigung erteilen, um das Tier «außerhalb von Schießstätten» erlegen zu können.
Der Wolf soll bei neun Angriffen auf eine Schafherde auf einer 14 Hektar großen, umzäunten Solaranlage in Ramin (Landkreis Vorpommern-Greifswald) seit dem 2. Oktober mindestens 15 Schafe gerissen haben. Diese Risse hat nach Ministeriumsangaben ein Gutachter bestätigt. Der Schäfer selbst gibt nach Medienberichten 35 getötete Tiere an.
Der Wolf soll sich unter dem zwei Meter hohen Zaun durchgegraben haben. Der Schäfer habe inzwischen den größten Teil der Herde von der Solaranlage genommen. Lediglich zwölf Tiere habe er nicht einfangen können. Sie seien noch dort. Das Areal, auf dem sie sich befinden, sei mit einem Elektrozaun zusätzlich gesichert worden.
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