Vor allem die Graugans-Bestände im Freistaat seien deutlich angestiegen, sagte ein Sprecher des bayerischen Landwirtschaftsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Aber auch bei den Kanada- und Nilgänsen gebe es Zuwächse. Besonders betroffen sind demzufolge die Bereiche entlang der großen Flusstäler und die Seengebiete.
Die stetig wachsenden Wildgans-Populationen verschärfen in den betroffenen Regionen auch die Konflikte. «Denn Wildgänse verursachen in der
Landwirtschaft erhebliche Fraß-Schäden in den Kulturen», so der Ministeriumssprecher. Mit Blick auf touristisch genutzte Grünflächen in Erholungsgebieten oder an Seen «gibt es vermehrt Klagen über starke
Verschmutzung durch den Kot der Tiere».
Um die weitere Ausbreitung der Wildgänse künftig besser verhindern zu können, fördert das Ministerium seit Ende 2014 ein Projekt der Bayerischen
Landesanstalt für Landwirtschaft und Forsten (LfL) mit jährlich durchschnittlich rund 75.000 Euro. Wildtier-Experten erforschen im Rahmen dieses Projektes in Unter- und Mittelfranken Maßnahmen für ein sinnvolles Wildgans-Management in Bayern.
Bauern,
Jäger, Naturschützer, Behörden und Wissenschaftler sind Teil der LfL-Arbeitsgruppe um Projektbetreuer Christian Wagner.
Die ersten Erkenntnisse zeigen: Ob jagen, vertreiben, Eier manipulieren oder weglocken - die eine Maßnahme gibt es nicht. «Es wird immer eine Kombination verschiedener Maßnahmen sein müssen, die auf jede Region abgestimmt entwickelt werden muss», sagt Wagner.