Der Berufsverkehr falle dann mit der Dämmerung und daher mit den besonders aktiven Phasen der Tiere zusammen, teilte die in Hamburg ansässige Stiftung am Mittwoch mit. Der Wildtierexperte Andreas Kinser sagte, in diesem Jahr sei die Gefahr für Wildunfälle besonders groß: «Nach dem heißen Sommer tragen die Eichen, die häufig am Rand von Straßen wachsen, übermäßig viele Früchte. Was davon herunterfällt, lockt viele
Wildtiere direkt auf die Fahrbahn.»
Komme es zu einem Zusammenstoß, dürften Autofahrer den Unfallort nicht verlassen. «Wer einfach weiterfährt, verstößt gegebenenfalls gegen das
Tierschutzgesetz und schadet sich mit der Fahrerflucht unter Umständen selbst», sagte Kinser. Die Versicherung verlange bei Schäden am Fahrzeug eine Unfallbescheinigung der Polizei. Zudem müsse man davon ausgehen, dass das Tier verletzt sei und leide. Auch bei einem Wildtier sei «unterlassene Hilfeleistung» strafbar und könne bis zu 50.000 Euro Bußgeld kosten. Man sollte sich dem verletzten Tier jedoch auch nicht nähern, denn das bedeute zusätzliche Todesangst. Ein totes Tier dürfe auch nicht mitgenommen werden, denn das wäre Wilderei.