Wie der Ludwigshafener Konzern gestern Abend mitteilte, wirkte vor allem die schwache Entwicklung des Agrarsektors in Nordamerika belastend. Aufgrund schwieriger Witterungsbedingungen liege der Anbau wesentlicher Feldkulturen in der Region unter dem Vorjahresniveau und auch weit unter dem historischen Durchschnitt. Die geringeren Ertragsaussichten der Landwirte und die Handelskonflikte hätten zu einer niedrigeren Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln geführt.
Die Konflikte zwischen den USA und ihren Handelspartnern, insbesondere China, hätten sich - anders als im Geschäftsbericht 2018 angenommen - bislang nicht entschärft, stellte die BASF fest. Der G20-Gipfel Ende Juni habe vielmehr gezeigt, dass nicht mit einer schnellen Entspannung im zweiten Halbjahr 2019 zu rechnen sei. Insgesamt bleibe die Unsicherheit hoch.
Zahlen zu den einzelnen Segmenten veröffentlichte die BASF noch nicht. Konzernweit ging der Umsatz im Berichtsquartal gegenüber der Vorjahresperiode um 4 % auf rund 15,2 Mrd. Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der Gruppe wird auf voraussichtlich 0,5 Mrd. Euro beziffert, was im Vergleich zum Vorjahr eine Verschlechterung um 71 % bedeutet. Dafür macht die Unternehmensführung auch Einmalkosten für das Exzellenzprogramm sowie die außerplanmäßige Abschreibung einer erdgasbasierten Investition an der US-Golfküste verantwortlich. Zum Segment Agricultural Solutions heißt es, dass das EBIT durch die schwache Entwicklung des Agrarsektors in Nordamerika belastet worden sei.
Auch mit Blick auf das Gesamtjahr geht die BASF jetzt von einem deutlichen Rückgang des EBIT aus, und zwar von bis zu 30 %. Vor diesem Hintergrund will die Konzernführung ihre Strategie zur Kostensenkung konsequent fortsetzen. Das Exzellenzprogramm soll ab 2021 einen positiven Beitrag zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von jährlich 2 Mrd. Euro liefern. Insgesamt sei ein
weltweiter Abbau von rund 6.000 Stellen bis Ende 2021 geplant.