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30.09.2019 | 00:48 | Neue Strategie 

RWE wird Ökostromproduzent - Börse belohnt neuen Kurs

Essen - Deutschlands größter Braunkohleverstromer RWE wird von Montag an zum Produzenten von Ökostrom.

RWE
Das Ruhrgebiet und die Braunkohlefelder im Rheinland werden RWE zu klein. Nach dem Deal mit dem alten Rivalen Eon will der Energiekonzern weltweit wachsen. Beim Kohleausstieg ist ihm die Politik in Berlin zu langsam. (c) rwe

RWE übernimmt zum 30. September die erneuerbaren Energien des bisherigen Konkurrenten Eon.

Demnächst kommen auch noch die regenerativen Energien der früheren RWE-Tochter Innogy hinzu. Dadurch wird RWE zu einem der führenden Unternehmen bei grünem Strom - bei Strom aus Windkraftanlagen auf See rangiert RWE nach eigenen Angaben sogar weltweit auf Platz zwei.

Der Wandel zum Ökostrom-Anbieter ist Folge eines weit reichenden Tauschgeschäfts mit Eon. Die beiden Energieriesen haben Innogy unter sich aufgeteilt. Eon übernimmt das Netz- und das Endkundengeschäft und reicht die eigenen Erneuerbaren und die von Innogy an RWE weiter.

Die Wettbewerbshüter der EU hatten den Deal mit einem Gesamtwert von mehr als 40 Milliarden Euro vor kurzem genehmigt.

RWE will künftig pro Jahr 1,5 Milliarden Euro in den Ausbau der erneuerbaren Energien investieren. Welche Pläne die neue RWE hat, will Vorstandschef Rolf Martin Schmitz am Vormittag (10.00 Uhr) bei einer Pressekonferenz in Essen erläutern. Schmitz hatte bereits direkt nach der Zustimmung der EU gesagt, für RWE beginne «ein neues, aufregendes Kapitel in unserer Unternehmensgeschichte».

An der Börse kommt die neue RWE bislang gut an. Die Aktie hat seit Jahresbeginn fast um die Hälfte zugelegt und gehört damit zu den Top Drei im Leitindex Dax. Damit schneidet RWE deutlich besser ab als Eon. Der Aktienkurs des bisherigen Konkurrenten, der durch den Deal mit RWE keine eigene Stromproduktion mehr hat, kommt seit Monaten nicht von der Stelle.

Gut lief bei RWE dieses Jahr bisher vor allem der Energiehandel. Dieser war auch größtenteils dafür verantwortlich, dass das Unternehmen zum Halbjahr starke Zahlen vorlegte. Allerdings ist auf das Handelsgeschäft wenig Verlass, weil es sehr schwankungsanfällig ist. Dennoch hob Konzernchef Schmitz zuletzt die Jahresprognose an.

Offen ist, wie sich der Kohleausstieg auf die Geschäfte von RWE auswirken wird. Schmitz verhandelt derzeit mit der Bundesregierung über Entschädigungen für die vorzeitige Abschaltung von Braunkohlekraftwerken. Rund drei Gigawatt Braunkohlekapazität soll RWE bis Ende 2022 vom Netz nehmen. Schmitz fordert dafür Ausgleichszahlungen von bis zu 1,5 Milliarden Euro pro Gigawatt abgeschalteter Leistung und der daran hängenden Braunkohleförderung.

Die Braunkohlekraftwerke sind in den vergangenen Monaten nur mit reduzierter Leistung gelaufen. In diesem Sommer produzierten sie ein Drittel weniger Strom als im Sommer 2018. Das lag auch daran, das Gaskraftwerke zeitweise billiger produzierten als die Braunkohlemeiler.

dpa
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